Dienstag, 03. November 2015

„Schicht im Schacht!“

KLJB fordert Kohleausstieg

Katholische Landjugend will Kohleverstromung beenden

 

Bad Honnef-Rhöndorf: 3. November 2015. Der Bundesausschuss der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) fordert von der Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohleverstromung und unterstreicht dies mit dem einstimmig verabschiedeten Beschluss „Schicht im Schacht!“. Darin formuliert der Jugendverband seine Bedenken hinsichtlich Mensch, Natur und Klima.

 

„Der Kohleabbau hat massive Umweltschäden zur Folge“, erklärt der KLJB-Bundesvorsitzende Stephan Barthelme, „denn beim Abtragen der Erde gehen natürliche Flächen mit ihrer spezifischen Flora und Fauna für immer verloren. Durch das Abpumpen des Wassers können Flüsse verschwinden oder der Grundwasserspiegel sinken. Hinzu kommen die enormen Klimaschäden: Die Verstromung von Kohle trägt mehr zum Treibhausgasausstoß bei als jede andere Energiequelle und ist dabei die ineffizienteste Nutzung fossiler Energiequellen.“

 

Klare Forderungen

Für die KLJB lässt sich die Schöpfungsbewahrung, der sie sich als christlicher Jugendverband verpflichtet fühlt, und der Abbau und die Nutzung von Kohle nicht vereinbaren. Um das Zeitalter der Kohle möglichst bald zu beenden, stellen die Landjugendlichen daher klare Forderungen an die Bundesregierung. So sollen alle externen Kosten des Kohlebergbaus und der Verstromung internalisiert werden, um die (Folge-) Kosten nicht pauschal auf die Gesellschaft umzulegen. Alle bestehenden und geschlossenen Tagebaue müssten möglichst nah am Ursprungszustand rekultiviert sowie der Strukturwandel in Braunkohlegebieten unterstützt werden. Ein Importverbot für die Kohle sowie die Unterstützung des Strukturwandels für Kohle produzierende Länder kommen hinzu.

 

Auch Landesregierungen hat die KLJB im Blick. Sie sollten die gesetzlichen Regelungen für Tagebaue an die deutschen Klimaziele anpassen, auf die Erschließung neuer Tagebaugebiete verzichten und bestehende Tagebaugrenzen, -laufzeiten und
-abbaumengen reduzieren sowie die fortwährende Vertreibung von Menschen beenden.

 

„Wir wünschen uns von der Bundesregierung ein ambitioniertes Gesetz zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Energiesektor sowie einen Ausstiegspfad für die Kohleverstromung, der den Kohleausstieg bis 2040 festlegt“ erklärt Stephan Barthelme. Die KLJB hat bereits im Jahr 2013 den Beschluss „100% erneuerbar“ verabschiedet, in dem sie einen kompletten Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2050 fordert. Der Ausstieg aus der umwelt-, klima- und gesundheitsschädlichen Kohle ist dafür notwendige Voraussetzung.

 

Der Beschluss „Schicht im Schacht!“ kann hier heruntergeladen werden.


Dateien:
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