Montag, 09. März 2015

Aktion „Steilpass“ überreicht Petition

Bündnis kündigt Weiterführung der Aktion zur Olympiade 2016 in Rio de Janeiro an

Unterschriftenübergabe mit KLJB-Bundesseelsorger Daniel Steiger (zweiter von rechts). Foto: Adveniat.

Bad Honnef-Rhöndorf, 9. März 2015. Mit der Übergabe der Petition „Fairness für alle!“ an die deutsche Bundesregierung hat die WM-Aktion „Steilpass“ am vergangenen Freitag ihren Höhepunkt erreicht. Als Vertreter der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) überreichte Bundesseelsorger Daniel Steiger zusammen mit weiteren Mitgliedern des Aktionsbündnisses am 6. März 2015 in Berlin 10.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Hans-Joachim Fuchtel MdB. „Seit mehr als 30 Jahren fördern wir mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Sportprojekte, die zu einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration der Menschen in unseren Partnerländern beitragen – über soziale und ethnische Grenzen hinweg. Sport fördert den fairen Umgang miteinander, regt zum Dialog an und kann wesentlich dazu beitragen, Entwicklungsziele zu erreichen“, sagte Fuchtel vor VertreterInnen des Aktionsbündnisses, Mitgliedern der Bundestagsausschüsse für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Sport und dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann. „Der Aspekt der Nachhaltigkeit muss dabei gerade auch im Kontext von sportlichen Großereignissen immer eine Rolle spielen“, unterstrich Fuchtel.

 

Das Aktionsbündnis „Steilpass“ setze sich ein für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für die Menschen an den Rändern der Gesellschaft, sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. Unterstützt von der Bischofs- und der Ordenskonferenz in Brasilien gehe es vor allem um den Zugang zu ganzheitlicher Bildung, um eine Gesundheitsversorgung für alle Menschen und um Bürgerbeteiligung. „Helfen Sie bitte seitens der Bundesregierung mit, dass das Wohl der Menschen wieder im Mittelpunkt steht und nicht allein das Streben nach wirtschaftlichem Wachstum“, lautete der Appell Klaschkas an Staatssekretär Fuchtel. Papst Franziskus treffe den Nagel auf den Kopf, wenn er den „Geldfetischismus und die Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne menschliche Züge“ kritisiere. „Er ermutigt uns alle und insbesondere auch die Politik zu einem Einstellungswandel“, sagte Klaschka. „Setzen wir uns – wie die 10.000 Menschen, die unsere Petition unterschrieben haben – dafür ein, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderdriftet – weder hier bei uns in Deutschland noch weltweit“, betonte der Hauptgeschäftsführer im Rahmen der Petitionsübergabe. „Stehen wir gemeinsam an der Seite der Armen und Benachteiligten!“

 

Dem Aktionsbündnis „Steilpass“ gehe es darum, dass sich insbesondere die Lebenssituation der Menschen nachhaltig verbessere, die an den Orten von sportlichen Großereignissen leben, sagte Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens. Internationale Sportfunktionäre trügen eine Mitverantwortung daran, sportliche Großereignisse unter fairen Bedingungen durchzuführen. Sie könnten anhand der Regeln für die Durchführung dafür sorgen, dass eine Fußball-WM oder die Olympischen Spiele das Leben der Menschen an den Austragungsstätten menschenwürdiger machten, sagte Jentgens. Die brasilianische Regierung habe bei der Übergabe der Petition in Brasília die Anliegen des Bündnisses unterstützt. Leider seien die meisten Forderungen aber nicht verwirklicht worden. „Jetzt geht es darum, zu den Olympischen Spielen einen wirklichen Schritt nach vorne zu machen, so dass die Menschen in und um Rio de Janeiro die wirklichen Gewinner der Spiele werden“, sagte Jentgens.

 

Sport sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, in dem große Geldsummen umgesetzt werden, sagte der Präsident des DJK-Sportverbandes, Volker Monnerjahn. „Internationale Sportorganisationen müssen sich dabei aber ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst sein, die an dieser Kraft partizipieren soll und muss.“ Dies gelte vor allem bei Großveranstaltungen in Ländern wie Brasilien, wo die Bevölkerung zu Recht eine Einbindung und positive Auswirkungen auf die Lebenssituation erwarte.

 

Im Aktionsbündnis „Steilpass“ haben sich neben der KLJB das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, der DJK-Sportverband, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Kolping International zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für Gerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für die Menschen an den Rändern der Gesellschaft in Lateinamerika und weltweit starkzumachen. Unterstützt von der Bischofs- und der Ordenskonferenz in Brasilien geht es vor allem um den Zugang zu ganzheitlicher Bildung, einer Gesundheitsversorgung für alle Menschen und Bürgerbeteiligung. Die Forderungen der Aktion sind als Petition formuliert, die im Vorfeld der WM an die brasilianische Regierung übergeben wurden.

 

Weitere Informationen gibt es unter: aktion-steilpass.de.


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