Fastenimpulse 2015 – impuls!v fasten
AschermittwochLiebe KLJBlerinnen und KLJBler!
Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit im Kirchenjahr. Sie soll uns helfen, uns so auf Ostern vorzubereiten; durch fasten, beten und Almosen geben Gott wieder näher zu kommen. Wie kann das heute gehen? Und vor allem wann? Unser Vorschlag für euch lautet in diesem Jahr: in kleinen Momenten des Alltags.
Wir möchten euch am heutigen Aschermittwoch und an jedem der kommenden Fastensonntage einladen, euch bewusst Zeit zu nehmen für einen besonderen Text. Auf ganz unterschiedliche Weise regen die jeweiligen Zeilen dazu an, bewusst im Moment zu leben, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen für sich und für Gott.
Den Anfang macht heute ein Text von Papst Johannes XXIII. Er enthält jede Menge Ideen, wie ein bewussteres Leben und Erleben des Alltags möglich ist.
In diesem Sinne wünschen wir euch einen guten Start in eine besinnliche Fastenzeit!
Nur für heute
Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
Nur für heute werde ich die größte Sorge für mein Auftreten pflegen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu verbessern, nur mich selbst.
Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin, nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben notwendig ist, so ist gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemand erzählen.
Nur für heute werde ich etwas tun, das ich keine Lust habe zu tun; sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und der Unentschlossenheit.
Nur für heute werde ich fest glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten -, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemand in der Welt.
Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist, und an die Güte zu glauben.
(Quelle: Oster, Jutta: Nimm dir Zeit. München 2002, S. 34 – 36)