Taufe als Quelle der Gemeinschaft

© Erzbistum Paderborn

Gestern wurde meine Tochter Anneke getauft. An Nikolaus, am Vortag des zweiten Advent. Taufe – durch sie werden wir in die Gemeinschaft aufgenommen: mit anderen ChristInnen, mit Gott. Viele von uns sind KLJBlerInnen, weil sie einmal getauft und auf diese Gemeinschaft aufmerksam wurden.

Prophezeihung Johannes' des Täufers

Das heutige Evangelium handelt von Johannes dem Täufer, der in der Wüste die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden predigte. Das ganze jüdische Land und alle Leute von Jerusalem ließen sich von ihm im Jordan taufen und bekannten ihre Sünden. „Es kommt einer nach mir, der ist stärker als ich“, sprach er. „Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“

Gemeinschaften und eigene Verantwortung

Wir sind in diesen Tagen in Erwartung, im Advent. Wir warten aufs Christkind. Ja, und ich hoffe nach wie vor auf mehr Frieden in der Welt. Auf mehr Miteinander, im Großen wie im Kleinen, nicht nur an Weihnachten. Oft fehlt mir die Muße, die Zeit und die eigene Zufriedenheit, um wertschätzend mit meiner Nächsten und meinem Nächsten umzugehen. Das finde ich schade und traurig.

Wir sind, neben der Gemeinschaft mit Gott, in vielen anderen Gemeinschaften: in der Familie, im Freundeskreis, im Sport- und Musikverein, im KollegInnenkreis, bis hin zur Weltgemeinschaft. Durch jede „Mitgliedschaft“ in einer dieser Gemeinschaften haben wir Verantwortung. Als KLJBlerInnen können wir uns nicht raushalten. In vielen Bereichen stoßen wir Dinge an, schwimmen gegen den Strom und sind im Dialog mit Menschen anderer Herkunft, anderen Glaubens oder Interesses. Das macht uns stark.

Impuls für heute

Vielleicht können wir in diesen Tagen ein kleines Stück des großen Friedens an unsereN NächsteN weitergeben, durch kleine Gesten: die Zeit anhalten, indem wir unseren NachbarInnen zuhören, den oder die Bekannte kontaktieren, was wir lange aufgeschoben haben, oder das aussprechen, was uns auf dem Herzen liegt, damit wir mit uns selbst im Einklang leben. Denn Selbstliebe ist das Wichtigste, was wir haben, um Liebe weiterzugeben. An unsereN NächsteN – für die Gemeinschaft. In Erinnerung an die eigene Taufe.

Cornelia Hansen

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Gender Mainstreaming an der KLJB-Bundesstelle