WELTfairÄNDERER fordern Nachhaltigkeit
Pressemitteilung vom BDKJMainz, 24. November. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet diskutierten und vernetzten sich am vergangenen Wochenende beim ersten WELTfairÄNDER-Kongress des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zum Thema Nachhaltigkeit in Mainz.
Den inhaltlichen Auftakt bildete ein Impulsreferat von Lena Scheifgen und Theresa Späth vom Kinder- und Jugendprojekt „Plant for the planet“, das sich weltweit für den Kampf gegen Klimawandel engagiert und dafür eine Billion Bäume pflanzen will. Die beiden Jugendlichen sind Klimabotschafterinnen der Initiative und forderten das Publikum mit einem Vergleich heraus. „Wenn ein Affe wählen dürfte zwischen einer Banane jetzt oder sechs Bananen später, würde der Affe immer eine Banane jetzt wählen – und so denken leider auch viele Erwachsene“, kommentierte die 18-jährige Lena Scheifgen die vielen ergebnislosen Klimakonferenzen der letzten Jahre, die das Problem des Klimawandels immer mehr auf nachfolgende Generationen abschieben würden.
Ihre eigenen Ideen, Ansätze und Vision brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses in 13 verschiedenen Workshops ein. Sowohl ganz praktische Themen, wie aus übrig gebliebenen Lebensmittel ein 3-Gänge-Menü zu kochen oder alte Dinge durch Upcycling in etwas Neues zu verwandeln, als auch politische Diskussionen über Forderungen an Verantwortliche in Kirche, Politik und Wirtschaft oder Strategien zu Online-Campaigning für mehr Nachhaltigkeit bildeten die große Spanne der Themen ab.
Wie Politik, Wirtschaft und Kirche die Welt fairändern können, war Thema der Podiumsdiskussion am Samstagabend, durch die Anke Bruns vom WDR führte. Michael Wedell vom Handelskonzert Metro Group sah die Verantwortung vor allem bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern: „Wenn faire Produkte eingefordert werden, dann bieten wir diese auch an.“ Auch Ursula Groden-Kranich (MdB für die CDU) erinnerte an die Macht der Konsumierenden: „Die Frage ist, wo kaufen wir? Beim Biobauer oder beim Discounter? Es liegt an jedem einzelnen“. Die Politik mit dem Einkaufskorb reiche nicht aus, mahnte hingegen Richard Grünewald, der als nachhaltig wirtschaftender Winzer aus Worms vor allem die Dringlichkeit des Handelns betonte. „Wir können nicht noch 50 Jahre so weiter diskutieren“, erläuterte Grünewald. Die Auswirkungen des Klimawandels merke er jetzt schon bei seiner Arbeit. Weihbischof Thomas Maria Renz aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart lobte das Engagement gerade junger Menschen für nachhaltigen Konsum und eine verantwortungsvolle Lebensweise. „Die Jugendverbände sind in diesem Bereich den Erwachsenen Schritte voraus und haben Vorbildcharakter“, so Renz.
Für die Veranstalter vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend ergeben sich aus den Ergebnissen des Kongresses klare Ziele. „Die Diskussionen haben gezeigt, dass Nachhaltigkeit ein notwendiger Ansatz ist, der zukünftig zur Richtlinie aller politischen Entscheidungen werden muss“, erklärt Kongressleiterin Caroline Witting, die dem Vorstand des gastgebenden BDKJ-Diözesanverbands Mainz angehört. „Die Perspektive junger Menschen muss stärker in der Politik Gehör finden“, fordert BDKJ-Bundesvorsitzender Wolfgang Ehrenlechner. „Kurzfristige wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über den Zukunftschancen der jungen Generation stehen.“
Der WELTfairÄNDER-Kongress ist eine gemeinsame Veranstaltung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Mainz und des BDKJ Bundesverbands mit der Christlichen-Initiative Romero (CIR). Der Kongress wird im Rahmen des Projekts "I shop fair" von der Europäischen Union gefördert.
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