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Mittwoch, 28. Mai 2014

Fleischkonsum und globale Folgen

EWIK-Newsletter Mai 2014

© KLJB

Im EWIK (Eine Welt Internet Konferenz)-Newsletter Mai 2014 wird der Zusammenhang von Fleischkonsum und den globalen Folgen näher beleuchtet. Im Folgenden findet ihr den entsprechenden Abschnitt:

 

"Das Thema Fleischkonsum ist in aller Munde und betrifft uns alle auf die eine oder andere Weise. Sei es durch den direkten Verzehr, den bewussten Entschluss, Tiere nicht zu essen, dem Unwohlsein bei den vielen neu geplanten Schweinemastställen, dem Wissen über einen zu hohen Fleischverzehr und dessen gesundheitliche Folgen, Klimawandel und Umweltprobleme, dem Wissen über tierquälende Haltungsformen, über das billige Fleisch im Supermarkt. Fakt ist, Fleisch gehört nach wie vor für viele Menschen fast täglich auf den Teller. Weltweit hat sich der Fleischkonsum in den letzten 50 Jahren mehr als vervierfacht. Auch in Deutschland wird sehr viel Fleisch konsumiert. 85% der Deutschen essen jeden Tag Fleischprodukte, was zu einem durchschnittlichen Fleischverbrauch von 89 kg pro Person im Jahr führt.

Was wir essen hat Folgen weltweit. So wird unser hoher Fleischkonsum nur durch Futtermittelimporte, hauptsächlich Soja aus Südamerika, ermöglicht. 78% der europäischen Eiweißfuttermittel stammen aus Importen. In Fläche gerechnet sind das 20 Millionen Hektar. Soziale und Umweltprobleme bleiben dabei nicht aus, denn die industrielle Fleischproduktion ist enorm ressourcenintensiv und wirkt sich negativ auf unsere Umwelt, das Klima und die weltweite Ernährungssicherung aus.

Die meisten Tiere werden nicht mehr mit Gras gefüttert, sondern mit Soja, Mais und Weizen. Weltweit betrachtet werden 40% der Getreideernte und 85% der Sojaernte als Tierfutter eingesetzt. Dies hat zur Folge, dass immer weiter Wälder abgeholzt werden und dass immer weniger Flächen für den Anbau von Getreide zur unmittelbaren menschlichen Ernährung zur Verfügung stehen. Tierische Lebensmittel haben einen viel höheren Flächenbedarf als pflanzliche Nahrungsmittel. Auch dem Klima wird durch die intensive Tierhaltung beträchtlich eingeheizt. Weltweit ist die Viehhaltung für 18% der gesamten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und steht damit noch vor dem Transportsektor.

Es gibt zahlreiche gute Gründe, den Verzehr von Fleisch zu reduzieren. In der Bildungsarbeit ist es wichtig Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und keine Verbote auszusprechen. Wir haben die Wahl. Wer nicht komplett auf Fleisch verzichten möchte, kann bewusst damit umgehen. Informieren Sie sich über die Herkunft des Fleisches: Stammt es aus der Region? Wurde es in Massentierhaltung produziert oder ökologisch, ohne gentechnisch veränderte Futtermittel?

Wir hoffen, dass die Materialien, Aktionsangebote und Hintergrundtexte in diesem Newsletter Ihnen einen guten Einblick in die Thematik geben und Sie zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Wie gewohnt enthält der Newsletter neben den Hinweisen zum Schwerpunkt aktuelle Meldungen und Veranstaltungstipps."

Mireille Remesch, Agrar Koordination & FIA e.V., (EWIK-Mitglied)

 

 

Das Portal Globales Lernen der EWIK hat es sich zum Ziel gesetzt, entwicklungsbezogene Bildung, Eine Welt Erziehung und Globales Lernen zu fördern. Es ist die zentrale Anlaufstelle für Lehrkräfte und Multiplikator/-innen, die sich über Angebote des Globalen Lernens informieren oder diese in ihre konkrete Arbeit einbinden möchten.

 





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