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Mittwoch, 09. April 2014

Bewusst leben

Impuls zum sechsten Fastensonntag

"Kristin M.." / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

In unserm liturgischen Kalender bewegen wir uns, auch wenn die Karwoche noch vor uns liegt, nun unaufhaltsam auf Ostern zu. Die Spannung zwischen dem Leben in all seiner Verkrümmtheit und dem Leben des „als ob“ der Auferstehung findet dann in der österlichen Auferstehungshoffnung ihr Ziel.

 

Fasten soll keine „Selbstquälerei“ sein – nicht umsonst waren KatholikInnen schon immer sehr findig, Auswege aus als all zu streng empfundenen Geboten zu finden, von den schwäbischen Maultaschen bis hin zum klösterlichen Starkbier. (Einen interessanten Artikel dazu findet Ihr auf katholisch.de).

 

Fasten kann dagegen die Möglichkeit sein, etwas Neues auszuprobieren, sich neu zu orientieren, umzukehren. So kann ich vielleicht nicht nur an Aschermittwoch und Karfreitag auf Fleisch verzichten, sondern überhaupt weniger Fleisch essen. So kann die von MuslimInnen durch das Fasten im Ramadan geübte Solidarität mit Menschen in Not, auch im Alltag Früchte tragen in einem Einsatz für Gerechtigkeit in der Einen Welt. Schließlich kann auch die spirituelle Dimension des Trauerfastens unsere Verbundenheit mit allen Leidenden in der Welt stärken.

 

Dann findet unser Fasten mit Gottes Hilfe sein Ziel – es ist dann kein Muss, sondern eine Hilfe, bewusster zu leben, jeden Moment in seiner Kostbarkeit mit all seinen Möglichkeiten zu sehen.

 

Michael Schober

(Referent für Theologie)





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