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Sonntag, 23. März 2014

BewusstSEIN

Impuls zum 3. Fastensonntag

Eva von Auguste Rodin (1881) © arte-historia.com

Abnehmen leicht gemacht. Ein Satz, der mir in den letzten Wochen, vor allem nach Aschermittwoch, oft aus Schaufenstern und Illustrierten entgegen springt. Verzichten. Bewusster genießen und leben. Dies habe ich im letzten Jahr erlebt, als ich in meiner Gemeinde Exerzitien zur Fastenzeit gemacht habe. Exerzitien sind geistlichen Übungen, die eine Offenheit für eigene Schritte und ein wenig Disziplin im „Gehen“ dieser Schritte erfordern. Ein berühmtes Exerzitienbuch ist das von Ignatius von Loyola, der im 16. Jahrhundert gelebt hat. Ihm ging es um eine Beziehung, um die eines Suchenden mit seinem Gott. Ein idealer Ausgangspunkt in der Fastenzeit, wie ich finde.


Eine Übung, die ich bei den Exerzitien kennengelernt habe, hat mich besonders beeindruckt. Es geht dabei um die Unterscheidung der Geister, von denen Ignatius spricht. Vom bösen Geiste, der beißt, um traurig zu stimmen und Hindernisse zu legen, damit man nicht weiter vorrücke. Und er spricht vom guten Geiste, der Mut, Kraft, Tröstungen, Tränen und Ruhe gibt, der alle Hindernisse leicht macht, damit man im Guten voran schreitet.


Vielleicht hilft auch Dir diese Übung, in den nächsten Tagen, oder in bestimmten Augenblicken, bewusster zu gehen und auch Konflikten besser zu begegnen.


Besinnung:

Jesus lehrte in einer der Synagogen am Sabbat. Und siehe, da war eine Frau, die seit 18 Jahren einen Geist des Siechtums hatte. Sie war verkrümmt und konnte sich überhaupt nicht aufrichten. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: „Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit.“ Er legte ihr die Hände auf und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott. (Lukas 13, 10-13)


Übung:

  • Nimm eine verkrümmte Körperhaltung ein. Bleibe eine Weile darin. Was bewirkt diese Haltung? Wo empfindest Du Dich selber als verkrümmt – seelisch und körperlich?

  • Was hält Dich nieder? Wo spürst Du das?

  • Was ist das, Geist des Siechtums?

  • Richte Dich jetzt langsam auf, bis Du gut und ohne Anstrengung aufgerichtet bist. Spüre, wie sich diese Haltung anfühlt.

  • Nimm die Worte Jesu in die aufgerichtete Haltung hinein: „Du bist erlöst von deiner Krankheit.“

  • Wiederhole den Wechsel. Versuche dabei, länger in der verkrümmten Haltung zu bleiben. Oft sind unsere Verkrümmungen alt und verfestigt. Verweile am Schluss in der aufrechten Haltung.


Anregung:

Achte auf Deine Körperhaltung. Wo sackt sie zusammen? Wo ziehst Du den Kopf ein? Wo schreckst Du zusammen? Wo machst Du Dich und Deine Stimme klein und leise? Wenn Du etwas davon bemerkst, wiederhole – da wo Du bist – innerlich und äußerlich die Bewegung des Aufrichtens.


Ich wünsche Dir gute Begegnungen und bewusste Erlebnisse in den nächsten Wochen bis Ostern.


Cornelia Hansen

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Gender Mainstreaming an der KLJB-Bundesstelle





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