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Donnerstag, 29. August 2013

Katholische Jugend gegen Militäreinsatz in Syrien

BDKJ: Noch mehr auf zivile Konfliktlösung setzen.

Düsseldorf, 28. August. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) lehnt einen Militäreinsatz in Syrien, insbesondere eine deutsche Beteiligung daran, ab. „Als katholische Jugendverbände sind wir geprägt von der Vorstellung einer gerechten und friedlichen Welt, in der wir Mittel und Wege finden, das Leben der Menschen zu schützen. Deswegen müssen zuerst alle möglichen Mittel der zivilen Konfliktlösung angewendet werden“, so BDKJ-Bundespräses Pfarrer Simon Rapp.

 

„Seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 sind wir in Gedanken und Gebeten bei den Menschen in Syrien. Das massenhafte Leid der Zivilbevölkerung macht uns fassungslos. Der Einsatz von Chemiewaffen ist eine große Katastrophe. Das darf aber nicht zu einem überstürzten militärischen Einsatz führen, dessen Ziele nicht transparent sind und über den in der Staatengemeinschaft keine Einigkeit besteht“, so Rapp.

Ziel aller Bemühungen müsse es sein, den Krieg in Syrien zu beenden. Dies könne nicht durch ein militärisches Eingreifen der USA und ihrer Verbündeter gelingen. Denn die diplomatischen und politischen Mittel seien noch nicht ausgereizt. „Wenn es schon keinen kurzfristigen Waffenstillstand geben kann, dann müssen in Syrien Fluchtkorridore und Schutzzonen für die Bevölkerung geschaffen werden. Es müsse der Zivilbevölkerung möglich gemacht werden, aus dem Land zu fliehen. Danach könne erneut über verschiedene Möglichkeiten der Konfliktbeilegung beraten werden“, so Rapp.

Generell fordert der BDKJ die zivile Konfliktlösung als oberstes Mittel. „Libyen, Afghanistan, Irak: Wir können nicht weiter zu militärischer Gewalt greifen, wenn ein Konflikt komplexere Dimensionen annimmt“, so Rapp. Darüber hinaus dürfe die Frage eines Militäreinsatzes nicht zur Machtfrage zwischen zwei Staaten werden. „Russland wird einem militärischen Eingriff in Syrien im Sicherheitsrat nach jetzigem Stand nicht zustimmen, ohne ein Mandat der Vereinten Nationen ist ein solcher Einsatz aber mehr als fragwürdig.“ Es bedürfe dringend der diplomatischen Zusammenarbeit aller Staaten mit dem Ziel, den Krieg in Syrien zum Wohl der Bevölkerung zu beenden.

Der BDKJ ist Dachverband von 16 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mehr Infos unter www.bdkj.de.

Pressekontakt: Michael Kreuzfelder, 0211 46963 155, presse(at)bdkj.de

 


Dateien:
pdf 2013_BDKJ-PM_25_Syrien 53 K



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