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Freitag, 26. Juli 2013

Weltjugendtag: Wir glauben daran, dass wir gemeinsam die Welt verbessern können"

Weltjugendtag: Beim International Youth Hearing diskutieren katholische Jugendliche Visionen für eine gerechtere Welt.

Rio de Janeiro, 24. Juli. Mehr Geld für Bildung, gerechtere Entlohnung, menschenwürdige Arbeitsplätze, mehr Einsatz von Staaten und Regierung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Rund 300 Jugendliche aus sieben Nationen haben beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro Visionen für eine gerechtere Welt formuliert. Beim „International Youth Hearing“ diskutierten junge Katholikinnen und Katholiken mit Prominenten aus Politik und Kirche. Ihre Ideen für eine gerechtere Welt hielten sie auf Plakaten zu vier Themen fest. Eine Zusammenfassung wird Papst Franziskus und Politiker/-innen in Deutschland und Lateinamerika übergeben. Organisiert hatten das Treffen der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Adveniat und MISEREOR.

 

Der Einladung waren Jugendliche aus Brasilien, Ecuador, Rumänien, Ungarn, Venezuela, Polen und Deutschland gefolgt. „Glauben und Politik gehören zusammen, aus christlicher Grundhaltung wollen wir die Welt verändern, damit es mehr Menschen besser geht“, fasst BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler die Idee des Youth Hearings zusammen. Beim Weltjugendtag würde Jugend nicht nur zuhören, sie habe selbst Einiges zu sagen. Walmyr Junior aus Brasilien brachte es so auf den Punkt: „Wir glauben alle daran, dass wir gemeinsam diese Welt zu einer besseren machen können.“

 

Angesichts aktueller Konflikte in und zwischen Staaten war die Forderung nach Frieden zentral. So wünschen sich die Jugendlichen mehr Geld für Bildung und soziale Gerechtigkeit statt für Waffen und Krieg, wie es auf einem der Plakate stand. Konkret forderte etwa Bischof Flavio Giovenale, Präsident der Caritas Brasilien, wegen der aktuellen Demonstrationen und gewalttätiger Übergriffe der Polizei in Brasilien eine Reform des Polizeiwesens. „Die Polizisten müssen begreifen, dass sie selbst Bürger sind und die Bürger schützen müssen.“ Darüber hinaus würden in Brasilien zu viele Jugendliche jedes Jahr durch Gewalt ihr Leben verlieren. „Jugend ist nicht die Zukunft, Jugend ist schon heute entscheidend für das Morgen“, ermutigte Dom Flavio die Jugendlichen.

 

Aus Sicht der jungen Frauen und Männer spielen Nachhaltigkeit und Ökologie eine große Rolle für die Zukunft der Menschheit. Zwar würden bereits viele Menschen ihren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten. Allerdings müssten Staaten und Regierungen ihre Anstrengungen für nachhaltiges Produzieren und Konsumieren erhöhen. Beim Kampf für die Umwelt und nachhaltige Entwicklung spiele vor allem die Jugend eine sehr wichtige Rolle, sagte die ehemalige brasilianische Umweltministerin Marina Silva, das „Umweltgewissen Brasiliens“. Sie forderte noch mehr Engagement für Umwelt und nachhaltige Entwicklung seitens der Kirche.

 

Für junge Menschen sind Bildung und Beruf wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Deshalb wünschen sich Jugendliche kostenfreie Bildung für alle - unabhängig vom Einkommen der Eltern. „Es ist kein Wunsch sondern eine Notwendigkeit, dass alle Menschen Zugang zur Bildung haben müssen. Denn Bildung und Arbeit sichern ein selbstbestimmtes Leben“, sagte Jugendbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Soziale Herkunft und Bildung seien auch in Deutschland immer noch das größte Problem auf dem Weg zu einer gerechten Gesellschaft. Auch hier könnten viele Jugendliche nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben. „Europa wird alt, wir brauchen aber jeden, vor allem jeden junge Menschen“, sagte Wiesemann.

 

Auch in Sachen Kirche haben die Jugendlichen Wünsche: Mehr Mitbestimmung, Mut zu jugendgerechten Themen und Formen und der Wunsch nach einer authentischen und ehrlichen Kirche schrieben sie auf das Plakat zum Thema Kirche. „Jugend ist Motor von Veränderung auch in Kirche“, unterstrich, Maria das Graças, Leiterin der Jugendpastoral Brasilien. Deshalb müsse Jugend auch weltweit stärker teilhaben können an Kirche.

 

Die Dokumentation aller Ideen und Visionen soll an Papst Franziskus sowie an Politiker/-innen in Deutschland und Lateinamerika übergeben werden. Ins Leben gerufen hat der BDKJ das International Youth Hearing beim Weltjugendtag 2005 in Köln. Veranstaltet wurde es in Rio von BDKJ, Adveniat und MISEREOR. Mehr Infos unter www.youthhearing.com

 

Hinweise für Medienverteter/-innen: Fotos vom Youth-Hearing finden Sie zum kostenfreien Download unter: www.bdkj.de und www.adveniat.de

Pressekontakt:

Michael Kreuzfelder (BDKJ), +49 1761 795 60 99, presse(at)bdkj.de

Carolin Kronenburg (Adveniat), +49 151 504 914 37,  carolin.kronenburg(at)adveniat.de

Ralph Allgaier (MISEREOR), 0160/90 555 853, ralph.allgaier(at)misereor.de 

 

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von BDKJ, Adveniat und MISEREOR versandt. Mehrfachsendungen bitten wir zu entschuldigen.

 





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