Alterssicherung für LandwirtInnen

Bund ermöglicht rückwirkende Befreiung von der Alterssicherung

Rhöndorf, 16. Juli 2013: Großes Aufatmen bei zahlreichen bis Ende 2012 vermählten LandwirtInnen. Nicht in der Landwirtschaft tätige EhegattInnen sind zwar per Gesetz in der Alterssicherung der Landwirte pflichtversichert, können sich aber nun rückwirkend von der Versicherungspflicht befreien lassen, wenn sie bereits über eine anderweitige gesetzliche Absicherung im Alter verfügen. Das entschied Ende Juni der Bundestag im Rahmen des Gesetzes zur Neuorganisation der bundesunmittelbaren Unfallkassen (BUK-NOG). Sieht der Bundesrat von einer Anrufung des Vermittlungsausschuss ab, kann das Gesetz noch vor der Sommerpause in Kraft treten. Die im Jahr 2010 veränderten Rahmenbedingungen forderten ein Anzeigen der Heirat und Einreichen des Befreiungsantrages mit einer Frist von 3 Monaten nach der Eheschließung, andernfalls wurden reguläre Pflichtbeiträge fällig und eine Befreiung galt nur für die Zukunft.

 

Zuvor begann die Frist erst mit dem Erhalt der Beitragsrechnung. Die Folge der Gesetzesänderung waren häufig ein unwissentliches Versäumen der Frist und zum Teil enorme Beitragsnachforderungen. „Das ist gerade für junge Menschen auf dem Land ein Problem, die motiviert sind, Investitionen in den Aufbau einer landwirtschaftlichen Zukunft zu tätigen“, meint Karin Silbe, Bundesvorsitzende der KLJB. Seit 2013 soll ein neuer automatischer Datenabgleich derartige Probleme von Beginn an verhindern.

 

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands sprach sich im Zuge ihrer Bundesversammlung Anfang März 2013 für eine Änderung des Gesetzes zur Alterssicherung der Landwirte (ALG) auf den ursprünglichen Stand von vor 2010 aus und forderte darüber hinaus eine Neustrukturierung der Beiträge nach dem Solidaritätsprinzip.

 

Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung Deutschlands) ist ein Jugendverband mit bundesweit rund 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen Jugendlicher im ländlichen Raum und engagiert sich für eine aktive und lebendige Kirche. Als engagierte Christinnen und Christen gestalten Jugendliche in der KLJB die Zukunft der Gesellschaft mit und setzen sich für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Im Rahmen der MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.

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