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Montag, 10. Juni 2013

BDKJ Presseauftakt zur 72-Stunden-Aktion

4.000 Gruppen im gesamten Bundesgebiet im Wettlauf gegen die Zeit

Aktionsgruppe über den Dächern Frankfurts

Frankfurt/Düsseldorf. In drei Tagen, am Donnerstag, 13. Juni, um Punkt 17.07 Uhr fällt der Startschuss für die größte Jugend-Sozialaktion, die es bisher in Deutschland gegeben hat. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ engagieren sich bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) so viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wie noch nie. Von der Nordsee bis zum Alpenrand machen sie in allen 16 Bundesländern und 27 Bistümern in 4.000 ehrenamtlichen Projekten bis zum 16. Juni die Welt ein Stück besser.

 

Zum ersten Mal findet die 72-Stunden-Aktion bundesweit statt und hat so viele Ehrenamtliche zum Einsatz für das Gute mobilisieren können, wie noch nie zuvor. In 4.000 Aktionsgruppen werden sich bundesweit rund 175.000 Aktive beteiligen. In drei Tagen realisieren sie ein soziales, ökologisches, kulturelles oder politisches Projekt. Sie bauen das abgebrannte Haus einer Familie wieder auf, sie füllen Bücherkisten für Kinder in Ghana, sie bringen jungen Menschen mit Behinderung den Tauchsport näher oder befreien eine ehemalige Stasi-JVA vom Wildwuchs und erhalten so eine Erinnerungsstätte. „Die Gruppen helfen dort, wo es nötig ist und wo es sonst niemand tut – wo Geld oder Interesse fehlen. Es ist unglaublich, wie viele junge Menschen dazu bereit sind, gemeinsam Gutes zu tun. Wir freuen uns, dass so Viele helfen, die Welt ein Stück besser zu machen“, sagt Dirk Tänzler, Bundesvorsitzender des BDKJ.

 

Schwindelerregende Müllaktion, Sterneküche für Obdachlose, Grenzgänger im Norden

Rund die Hälfte Gruppen weiß schon jetzt, welche Herausforderung sie ab dem 13. Juni erwartet. Die anderen 2.000 Gruppen erfahren erst am Donnerstagnachmittag, was sie in drei Tagen schaffen müssen. Jugendliche des Kinder- und Jugendtreffs „Space“ in Walheim (Bistum Aachen) befreien in einer schwindelerregenden Aktion Kalköfen von Müll. Gut gesichert werden sie sich mit Hilfe eines Krans in bis zu 15 Meter tiefe Ofenschächte abseilen. In der Friedrichshafener Suppenküche zaubern Ministrantinnen und Ministranten mit einem Sternekoch ein Festmahl für Obdachlose. Über 60 Jugendliche aus Deutschland und Dänemark stemmen in Harrislee in Schleswig Holstein grenzüberschreitend das nördlichste Projekt der Bundesrepublik und legen Spielflächen an einer Schule an.

 

„Aus diesen 72 Stunden Zeit für andere Menschen werden oft nachhaltige Bündnisse zwischen Organisationen, Unternehmen und Menschen, die das angestoßene Projekt weiter ausbauen. So wird aus einem kleinen Anstoß ein stabiles Fundament für lebenslanges Engagement“, lobt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, die neben Erzbischof Robert Zollitsch die Schirmherrschaft für die 72-Stunden-Aktion auf Bundesebene übernommen hat.

 

Aktuell: Hilfe in Hochwassergebieten

Aus aktuellem Anlass hat der BDKJ in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, dass sich Aktionsgruppen im Rahmen der 72-Stunden-Aktion auch in den Hochwassergebieten im Osten und Süden Deutschlands engagieren. „Neben den vielen Projekten, die es schon gibt, können sich Gruppen jetzt speziell für die Hochwasserhilfe anmelden“, so Tänzler. Viele Aktionsgruppen haben sofort reagiert: Ein DPSG-Stamm in Halle plant bereits, Schlamm zu schippen und Keller zu räumen.

 

Die Motivation für all diese guten Taten ziehen die katholischen Kinder und Jugendlichen aus ihrem Glauben. „Für Kinder und Jugendliche ist es nicht immer leicht, sich zu ihrem Glauben und zur katholischen Kirche zu bekennen. Die 72-Stunden-Aktion macht das möglich und zeigt, dass es Spaß machen kann, sich für andere einzusetzen“, freut sich auch Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Aber nicht nur katholische Gruppen machen mit: auch evangelische und ökumenische Projekte, Schulklassen, Feuerwehren, Karnevals- und Sportvereine engagieren sich für andere.

 

72-Stunden-PLUS und internationale Projekte

Erstmals richtet sich die 72-Stunden-Aktion mit dem Projekt „72-Stunden-PLUS“ auch an Jugendliche, die keine Arbeit, keine Ausbildung oder keinen Schulabschluss haben oder anderweitig sozial benachteiligt sind. In Zusammenarbeit mit Einrichtungen der katholischen Jugendsozialarbeit werden bundesweit insgesamt 80 solcher Projekte stattfinden. Ob Jugendberufshilfe-Einrichtungen, Jugendmigrationsdienste, Kinderheime: „Auch Kinder und Jugendliche, die selbst Unterstützung brauchen, werden für andere aktiv“, so Dirk Tänzler. Ebenso sind zwei Gruppen aus Jugendgefängnissen beteiligt.

 

Die Hilfsbereitschaft macht auch vor Ländergrenzen keinen Halt. In Sambia, Tansania, Nicaragua, Kolumbien, Bolivien, Peru, Belgien haben sich Freiwillige aus Deutschland oder bestehende Partnerschaften mit Bistümern und Verbänden anstecken lassen. Freiwillige aus Freiburg setzen sich in Peru für den Schutz der Umwelt ein und sorgen für die Verbreitung von Stofftaschen anstelle von Plastiktüten.

 

Prominente Unterstützung

Bei ihrem Einsatz können Aktionsgruppen auf prominente Unterstützung bauen. Fünf Ministerpräsidenten/-innen, zahlreiche Abgeordnete, Bischöfe, aber auch Promis aus Sport, Fernsehen und Unterhaltung haben Schirmherrschaften übernommen, Videogrußbotschaften gesendet oder stehen während der Aktion tatkräftig zur Seite. Mit dabei sind neben Bundestagspräsident Norbert Lammert, Vizekanzler Phillip Rösler und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auch Fußballerin Steffi Jones, die Sänger Roland Kaiser und Mickie Krause, Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch und ZdK-Präsident Alois Glück.

 

Ohne Hilfe kommen die Aktionsgruppen nicht aus: Ob Brötchen für hungrige Helfer/-innen, eine Bühne für ein Mehrgenerationenfest oder ein Baukran – ihre Hilferufe setzen die Aktionsgruppen im Internet über www.72stunden.de ab. So kann jeder sehen, wo welche Hilfe benötigt wird. Wer selbst nicht aktiv sein kann, kann die Arbeit der Aktionsgruppen im Internet live verfolgen. Der Medienpartner katholisch.de überträgt 72 Stunden lang live. „Wir versorgen die Zuschauer mit Bildern, Vidoes, Live-Schalte und ermöglichen allen, daran teilzuhaben, wenn tausende Jugendliche in Deutschland ehrenamtlich für das Gute die Ärmel hochkrempeln“, so Moderator Peter Phillip.

 

Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Weitere Infos unter www.72stunden.de.





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