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Mittwoch, 06. Juni 2012

Menschen statt Märkte

KLJB fordert: Privatwirtschaftliche Interessen dürfen nicht im Fokus der EZ stehen

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) fordert eine Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit, bei der Menschen im Mittelpunkt des Engagements stehen. Während die Konzentration der Entwicklungszusammenarbeit auf Ländliche Entwicklung zu begrüßen ist, bemängelt die KLJB, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) privatwirtschaftlichen Interessen einen immer größeren Rahmen in der Entwicklungszusammenarbeit einräumt, wie heute bei der Lancierung der „Deutschen Initiative für Agrarwirtschaft und Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern“ mehr als deutlich wurde.

Die KLJB fürchtet, dass bei diesem Ansatz die Menschen in Entwicklungsländern auf der Strecke bleiben. „Oftmals behaupten Konzerne in Industrienationen in einer paternalistischen Haltung, die Lösungen für die Probleme im globalen Süden zu kennen und meinen, diese könnten durch Exporte gelöst werden“, sagt Klaus Settele, Bundesvorsitzender der KLJB. „Der Schlüssel ist aber vielmehr in der Stärkung der Menschen und deren Kompetenzen sowie im gemeinsamen Austausch zu suchen. Vereinfacht könnte man sagen: Arbeit mit Menschen statt Erschließung von Märkten!“, so der KLJB-Bundesvorsitzende weiter.

Für die KLJB dient Entwicklungszusammenarbeit vorrangig dazu, Armut und Hunger in der Welt zu bekämpfen. In den Augen der KLJB muss die Entwicklungszusammenarbeit aufbauend auf den universalen Menschenrechten die globalen Herausforderungen meistern sowie Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, Frieden und Gesundheitsversorgung fördern und den Umweltschutz verbessern.

„Die KLJB unterstützt hier das Konzept der Ernährungssouveränität“, betont Natalie Hohmann, Referentin für Internationale Entwicklung der KLJB. „In diesem Konzept bestimmt die Bevölkerung gemeinsam mit den BäuerInnen auch selbst, was sie anbaut und erntet und baut damit Abhängigkeiten ab.“

Bereits 2010 hat die KLJB in dem Antrag „So Nicht! Entwicklungspolitik auf Abwegen“ auf die falsche Priorisierung des Ministeriums aufmerksam gemacht.

Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung Deutschlands) ist ein Jugendverband mit bundesweit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen Jugendlicher im ländlichen Raum und engagiert sich für eine aktive und lebendige Kirche. Als engagierte Christinnen und Christen gestalten Jugendliche in der KLJB mit an der Zukunft der Gesellschaft und setzen sich für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Im Rahmen der MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.





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