Die Ziele von Lamu Jamii
Nachhaltige, ökologische Produktion und Vermarktung von Biobaumwolle
Die Lamu Cotton Growers bauen bereits seit vielen Jahren auf einem Viertel ihres durchschnittlich fast drei Hektar großen Ackerlands konventionelle Baumwolle an, die sie auf lokalen Märkten verkaufen. Das Projekt unterstützt sie dabei, auf Biobaumwolle umzustellen und hilft somit auch bei der Umstellung ihrer Nahrungsmittel. Darüber hinaus sollen die Marktchancen für die kleinbäuerlichen BaumwollproduzentInnen durch die Umstellung und den Ausbau der Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten wesentlich verbessert werden.
Gemeinschaft stärken
Gemeinsam ist man stark! Zwar sind die Lamu Cotton Growers bereits genossenschaftlich organisiert, aber trotzdem gibt es noch viel zu tun. In Schulungen lernen die Bäuerinnen und Bauern, was es heißt, gemeinschaftlich zu handeln und gemeinsam unternehmerisch ausgerichtete landwirtschaftliche Tätigkeiten zu fördern.
Schaffung von Bleibeperspektiven für Jugendliche
Eine besondere Zielgruppe des Projektes sind Jugendliche. Da sie aufgrund mangelnder Bildungsmöglichkeiten in ihrer Heimat keinerlei Zukunftschancen sehen, wandern Jugendliche – meistens ungewollt - in die umliegenden Städte ab. Mit dem Projekt möchten wir diese Jugendlichen motivieren, in ihrer Heimat zu bleiben. Neue ökonomische Einkommensquellen sollen während des Projekts erschlossen und Teile der Wertschöpfungskette von Baumwolle in der Region verankert werden. Damit können die jungen Leute einen nennenswerten finanziellen Beitrag zum Familieneinkommen leisten und gewinnen so eine neue Perspektive.
Beitrag zum Klimaschutz
Über 70 Prozent der Menschen in der Lamu Region kochen noch immer auf offenen Feuerstellen in geschlossenen Küchenräumen. Das permanente Einatmen von schädlichem Küchenqualm führt zu schwerwiegenden Atemwegsproblemen und –erkrankungen. Aus diesem Grund werden Schulungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung in gesundheitlichen Fragestellungen durchgeführt. Außerdem werden die Familien bei der Umstellung auf Energiesparöfen unterstützt und dazu einige Öfen zu Demonstrationszwecken in Haushalten und in sechs Schulen errichtet.
Ein hoher Holzbedarf zum Kochen führt darüber hinaus zu starker Abholzung. Die Bevölkerung hat nur unzureichende Kenntnisse über lokale Möglichkeiten zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels. Weitere Ziele des Projektes sind deshalb u. a., zwei öffentliche Flächen zu Demonstrationszwecken zu nutzen und Schulungen für klimaschonende Maßnahmen durchzuführen.
Geschlechtergerechtigkeit
In der Lamu Region sind 80 Prozent aller Frauen in der Landwirtschaft für den Feldfruchtbau verantwortlich. Dazu kommen die Hausarbeit und die Kinderbetreuung. Trotz ihrer Verantwortung sind Frauen von ihren Ehemännern abhängig: Sie haben keinen Zugang zu Geldwirtschaft und Besitz. Sie sind nicht in Entscheidungsprozesse der Familie eingebunden und haben nicht gelernt, sich in der Öffentlichkeit zu artikulieren. Gezielte Maßnahmen sollen deshalb explizit den Frauen gewidmet werden. Denn schon lange ist klar: Den Beitrag, den Frauen zur Armutsbekämpfung und Entwicklung vor Ort leisten können, ist enorm. Bei der Förderung von Frauen und auch von Kindern handelt es sich um eine Querschnittsaufgabe, die immer mitgedacht wird.
KONTAKT
Natalie Hohmann
Referentin für
Internationale Entwicklung
Tel. 0 22 24.94 65-27