Ländliche Entwicklung
Was macht das Landleben so besonders? Passt alles oder fehlt etwas? Fühlen sich Jugendliche in ländlichen Räumen benachteiligt gegenüber Stadtjugendlichen? Wie sieht es mit Ausbildung, Studium und Job aus? Geht das alles auf dem Land oder muss sich etwas ändern? Ganz schön viele Fragen, die man stellen kann, wenn man über Leben und Arbeiten auf dem Land nachdenkt.
Die KLJB hat ländliche Räume fest im Blick. Er ist Ausgangs- und Schwerpunkt unseres Engagements. Wir setzen uns für eine nachhaltige Entwicklung dieser Räume ein. Durch unsere Strukturen und Projekte ermöglichen wir Landjugendlichen Partizipation und vermitteln Gestaltungskompetenzen auf dem Land. Innerhalb von Kirche und auch gegenüber Politik wird es zunehmend wichtiger, auf die Bedeutung ländlicher Räume hinzuweisen. In einem dreijährigen bundesverbandlichen Schwerpunkt zum Thema "LAND schafft ZUKUNFT" hat die KLJB eine umfassende Situationsanalyse zum Leben in ländlichen Räumen erstellt. Daraus entstanden ist das Leitbild "LAND schafft ZUKUNFT - Visionen" (2013).
Der Bundesarbeitskreis Fragen des ländlichen Raums (BAK) ist das ehrenamtliche Fachgremium auf Bundesebene für Fragen rund um den Themenkomplex der ländlichen Entwicklung. Derzeit beschäftigt er sich vor allem mit Bodenfruchtbarkeit sowie Ausbildung und Erwerb auf dem Land.
Ländliche Infrastruktur im Fokus
Ein entscheidender Schlüssel zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen nach Meinung der KLJB die technische und soziale Infrastruktur. Nur so entstehen Lebensperspektiven in ländlichen Räumen, die Menschen zum Bleiben oder Wiederkommen bewegen. Gerade die Infrastruktur ist jedoch in den Ländlichen Räumen nicht ausreichend weiterentwickelt, sie wird sogar reduziert oder gar rückgebaut. Es ist eben nicht unerheblich für Jugendliche, wenn sie miterleben müssen, dass der Dorfladen schließt, Unternehmen abwandern, die Sport- und Festhalle immer baufälliger wird, die Betriebe nicht mehr ausbilden, Auszubildende nicht mehr übernommen werden, YouTube-Filme nur im Ruckel- und Standbildmodus laufen, kein Geld für die Renovierung des Gruppenraums da ist oder der Regionalverbund eine weitere Verkehrsverbindung eingestellt hat. Dabei würden viel junge Menschen gern auf dem Land leben.
Um auf dem Land leben zu können, muss die Grunddaseinsvorsorge gewährleistet werden und eine attraktive Infrastruktur vorhanden sein. Flächendeckend braucht es den Zugang zu Bildung, medizinische Versorgung, kulturelle Angebote, die Gewährleistung von Kommunikations- und Informationsmitteln sowie eines öffentlichen Personennahverkehrs. Im ländlichen Raum werden die Gefahren der Privatisierung öffentlicher Aufgaben deutlich. Einem „Ausverkauf“ öffentlicher Infrastruktur muss entgegengewirkt werden. Für strukturschwache und bevölkerungsarme Regionen sind gezielte Förderungen notwendig.
Die Zentralisierung des Schulangebotes darf nicht weiter voranschreiten damit gute Berufs- und Lernperspektiven für alle Kinder und Jugendliche gewährleistet bleiben. Deshalb sind vor allem für ländliche Räume vielfältige, flexible und kreative Wege dringend notwendig. Hierzu müssen zukunftsweisende Konzepte entwickelt werden, beispielsweise eine Verlängerung der gemeinsamen Grundschulzeit, schulartübergreifende Lösungen, Bildungskooperationen unterschiedlicher Schulen bzw. Träger oder das Lernen in altersheterogenen Gruppen. Dabei muss die individualisierte Förderung und Differenzierung gewährleistet sein. In ihrem Beschluss „Schule im ländlichen Raum“ (2008) und im der Ausgabe 3/2008 des KLJB-Verbandsmagazins BUFO („Arbeit und Ausbildung in ländlichen Räumen“) nimmt die KLJB ausführlich zu dieser Frage Stellung.
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LAND schafft ZUKUNFT - Visionen (PDF, 116 KB)
Beschluss des Frühjahrsbundesausschusses in Würzburg, 21. - 23. Juni 2013
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