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Freitag, 26. November 2010

Klimagipfel in Cancún

Ab Montag treffen sich im mexikanischen Cancún VertreterInnen von 192 Staaten zum UN-Klimagipfel. Angesichts der niederschmetternden Ergebnisse in Kopenhagen ist die Erwartungshaltung der KLJB eher gedämpft...

Bad Honnef-Rhöndorf, 26. November 2010. „Wir sind realistisch genug, vom Klimagipfel in Cancún keinen neuen umfassenden Weltklimavertrag zu erwarten“, sagt Wolfgang Ehrenlechner, Bundesvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Auf der am Montag beginnenden UN-Konferenz wollen die 192 Staaten weiter an einem Nachfolgevertrag des Kyoto-Protokolls arbeiten, welches Ende 2012 ausläuft.

 

Die KLJB appelliert an die Verantwortung für Länder, die kaum für den Klimawandel verantwortlich, aber stark von seinen Auswirkungen betroffen sind. Über ihren internationalen Landjugend-Dachverband MIJARC bekommt die KLJB ein lebendiges Bild über die Auswirkungen des Klimawandels für die Landwirtschaft und damit für das Leben der Menschen in Ländern des Südens. „Unsere MIJARC-Kontaktorganisation in Bangladesh berichtet uns von klimawandelbedingten Wirbelstürmen, Unwettern und Überschwemmungen in den Küstenregionen“, erzählt Ehrenlechner. Die dortige Initiative for Right View (IRV) organisiere daher Projekte zur Anpassung an den Klimawandel, zum Beispiel hängenden Gemüseanbau. „In den am stärksten betroffenen Regionen sind die Menschen weitgehend sich selbst überlassen“, kritisiert Ehrenlechner. Zudem beuteten transnationale Konzerne etwa in Bangladesh weiterhin Ressourcen wie Erdöl, Erdgas und Bodenschätze aus.

 

Ebenso wie viele ihrer internationalen Partnerorganisationen fordert die KLJB, dass reichere Staaten Finanzhilfen leisten, damit die Kosten zur Bekämpfung der Klimafolgen kompensiert werden können. „Wichtig ist, dass die versprochenen Gelder zusätzlich zu bereits zugesagten Mitteln zur Verfügung gestellt werden“, betont Ehrenlechner. Deutschland müsse hier eine Vorreiterrolle einnehmen und seine Mittel weiter aufstocken.

 

Mit finanzieller Hilfe für die armen Länder sei es allerdings lange nicht getan – vor allem müsse die Selbstverpflichtung des 2-Grad-Ziels endlich verbindlich festgeschrieben werden. Ehrenlechner sieht vor allem die Europäische Union in der Pflicht: „Um den Klimaschutzprozess wirksam vorantreiben zu können, muss die EU ihr Reduktionsziel von 20 auf 30 Prozent erhöhen.“

 


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pdf KLJB_PM-30-26_Nov_10_Klimagipfel_Cancun_01 98 K