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Montag, 11. Oktober 2010

Landnahmen verstärken Hunger und Armut

Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und ihr internationaler Dachverband MIJARC rufen auf zur Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt.

 

 

Bad Honnef-Rhöndorf, 11. Oktober 2010. Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober rufen die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und ihr internationaler Dachverband MIJARC zur Bekämpfung von Hunger und Armut in der Welt auf. Mit ihrer aktuellen Kampagne fordert die MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) die Unterlassung von Landnahmen, die die Ernährungssouveränität vieler Regionen gefährden.

 

„Seit der Ernährungskrise und dem Anstieg der Lebensmittelpreise hat das Phänomen der Landnahmen bedrohliche Ausmaße angenommen“, kritisiert der KLJB-Bundesvorsitzende Klaus Settele. „Reiche Länder sichern sich Ackerland auf Kosten der Menschen, die das Land zum Überleben brauchen“.

 

Insbesondere in sogenannten Entwicklungsländern, aber auch in Europa, kaufen reiche Staaten und private Investoren in großem Maß landwirtschaftliche Flächen, um ihren steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln oder Agrartreibstoffen zu decken. Land wird zur lukrativen Anlagealternative, die mit steigenden Nahrungsmittel- und Landpreisen wachsende Renditen bringen soll.

 

Für viele Kleinbäuerinnen und -bauern bedeuten ausländische Landnahmen eine unmittelbare Bedrohung ihrer Versorgungssituation, ihrer Lebensgrundlage und Identität.  Auch in Deutschland ist dieses Phänomen (‘land grabbing’) bereits sichtbar, wenn begrenzte Flächen vermehrt als Spekulationsobjekt genutzt werden.

 

Hunger ist ein Verteilungsproblem, welches durch land grabbing weiter verschärft wird. Hunger und Armut können nur dann langfristig ausgeräumt werden, wenn Produzierende faire Chancen bekommen, durch ihre eigene Arbeit das Überleben zu sichern. Der Zugang zu den produktiven Ressourcen Saatgut, Wasser und Land sind dabei zentrale Forderungen.

 

Die Internationale Katholische Landjugendbewegung fordert Transparenz, Mitsprache und rechtliche Rahmenbedingungen, welche Landrechte und das Recht auf Nahrung für die lokale Bevölkerung garantieren. Die aktuelle Kampagne der MIJARC „Stoppt Landnahmen – Dieser Boden ist unsere Zukunft!“ macht auf die akute Gefährdung der Ernährungssouveränität durch Landnahmen aufmerksam. Aktionen von Jugendlichen weltweit sollen die Problematik ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und an politische EntscheidungsträgerInnen appellieren.