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Montag, 06. September 2010

Kein Ausstieg aus dem Ausstieg!

Die KLJB reagiert entsetzt auf die gestern von der schwarz-gelben Koalition beschlossenen Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken: „Die Bundesregierung hat sich einmal mehr von der Atomlobby um den Finger wickeln lassen“.

Bad Honnef-Rhöndorf, 6. September 2010. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) reagiert entsetzt auf die gestern von der schwarz-gelben Koalition beschlossenen Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken. „Die Bundesregierung hat sich einmal mehr von der Atomlobby um den Finger wickeln lassen. Sie hat gezeigt, dass sie kurzfristige Wirtschaftsinteressen höher bewertet als langfristige Sicherheit, die Gesundheit der Bevölkerung und zukunftsfähige Energiekonzepte“, sagt der KLJB-Bundesvorsitzende Wolfgang Ehrenlechner.

 

In dem von der Koalition ausgehandelten Kompromiss sieht die KLJB vor allem eine Bremse für den Ausbau erneuerbarer Energien. Zwar sollen sich die Konzerne verpflichten, neben der Brennelementesteuer zusätzliche Sonderbeiträge zum Ausbau von Ökostrom zu zahlen. „Dieser vermeintliche Kompromiss zugunsten erneuerbarer Energien ist allerding wenig zielführend“, kritisiert Ehrenlechner. Denn das Festhalten an der Atomenergie verzögere die Erhöhung des Anteils regenerativer Energien. Die Bundesregierung behindere die Technologieentwicklung und das Wirtschaftswachstum im Bereich der erneuerbaren Energien. „Auch der vielbeschworene Einsatz für den Klimaschutz kann nicht als Argument für die Laufzeitverlängerungen gelten. Dadurch wird der notwendige Umbau hin zu einer wirklich nachhaltigen Energieversorgung nur noch weiter verzögert“, so Ehrenlechner.

 

„Mit Kernenergie können wir die Herausforderungen unserer Zeit nicht meistern – weder den Ausbau der regenerativen Energien noch die Endlagerung des hochradioaktiven Mülls“, sagt Ehrenlechner. So könne für den bei einer Laufzeitverlängerung von durchschnittlich zwölf Jahren entsprechend mehr anfallenden Atommüll immer noch keine sichere Endlagerung werden. Deshalb fordert die KLJB den umgehenden Ausstieg aus der Atomenergie. „Zumindest sollte die Bundesregierung jedoch am Atomkonsens aus dem Jahr 2000 festhalten, anstatt die Laufzeiten zu verlängern", fordert Ehrenlechner. Die KLJB mahnt gleichzeitig an, dass die Mehrheit der Bevölkerung Laufzeitverlängerungen ablehne. Sie kündigt breiten Gegenwind an und ruft etwa zu den von der Anti-Atom-Initiative „ausgestrahlt“ angekündigten Massenprotesten auf.