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Mittwoch, 24. März 2010

"Kein Ausstieg aus dem Ausstieg"

Die KLJB kritisiert die von der Unionsfraktion geplante Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Vor dem Hintergrund der diversen nicht abschätzbaren Risiken hält sie dies für schlicht verantwortungslos.

Foto: campact

Bad Honnef-Rhöndorf/ 24. März 2010. Verständnislos reagierte der Bundesvorstand der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) auf die gestrige Nachricht der Unionsfraktion, eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken in Erwägung zu ziehen. „Vor dem Hintergrund der diversen nicht abschätzbaren Risiken ist der Ausstieg aus dem Ausstieg schlicht verantwortungslos“, kommentiert der KLJB-Bundesvorsitzende Wolfgang Ehrenlechner. Die Pläne der CDU/CSU sehen eine Laufzeitverlängerung um bis zu 28 Jahre der ursprünglich von der rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Gesamtlaufzeit von 32 Jahren vor. So ergäbe sich eine neue Gesamtlaufzeit für Atomkraftwerke von 60 Jahren.

 

Basierend auf ihrem Beschluss „Erneuerbare Energien für eine gerechte und zukunftsfähige Welt“ fordert die KLJB schon seit einigen Jahren einen Ausstieg aus der Atomenergie. „Im Gegensatz zur Unionsfraktion nehmen wir unseren christlichen Auftrag für die Schöpfungsbewahrung sehr ernst“, sagt Ehrenlechner.

 

Die KLJB-Argumente gegen die strahlende Energie sind zahlreich: Die Nutzung von radioaktivem Material birgt gesundheitliche Risiken für Mensch und Natur, vor allem bei einem atomaren Unfall. Eine Laufzeitverlängerung macht diesen wahrscheinlicher, da die verwendeten Technologien in den Anlagen teilweise sehr alt sind. „Die zahlreichen Störfälle in der letzten Zeit zeigen, dass die deutschen Kraftwerke nicht so sicher sind, wie die Betreiber es uns immer weismachen wollen“, gibt Ehrenlechner zu bedenken.

Auch die Lagerung des Atommülls ist bis heute ungeklärt. Der atomare Müll strahlt noch viele tausend Jahre, und es gibt keine Endlagerungsmöglichkeiten, welche den strahlenden Müll sicher verwahren können. Die Lager in Asse und Gorleben haben sich als nicht geeignete Standorte erwiesen. „Der sorglose Umgang mit Atomenergie wird zur Bedrohung für unsere Kinder und Enkel“, appelliert Ehrenlechner an die Spitzen der Unionsfraktion.

 

Atomenergie wird auch als Brückentechnologie nicht benötigt. „Ein Festhalten an der Atomenergie würde die erforderlichen Weichenstellungen hin zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft und Erneuerbaren Energien blockieren“, so Ehrenlechner. Nur eine dezentrale Energieversorgung mit einem Strom-Mix aus Erneuerbaren Energien sei zukunftsfähig, nachhaltig und dauerhaft bezahlbar.

 

Weitere Infos und Aktionsideen:

Campact.de - Atomkraft jetzt abschalten

www.atomausstieg-selber-machen.de

www.ausgestrahlt.de

www.energiemaerchen.de