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Dienstag, 12. Januar 2010

KLJB-Kaffeefahrt: Ein Gewinn für alle!

Zwölf Mitglieder der KLJB brachen vor zwei Wochen zu einer Studienreise zum Fairen Handel in Nicaragua auf. Seit Sonntag sind sie zurück, um ihre Erlebnisse und Erkenntnisse mit den Daheimgebliebenen zu teilen.

Bad Honnef-Rhöndorf, 12. Januar 2010. Im Gepäck ein Pfund des GEPA-Kaffees mit dem Namen „Nicaragua“ reisten zwölf Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) vor zwei Wochen zu den Ursprüngen des fair gehandelten Produkts in das gleichnamige mittelamerikanische Land. In verschiedenen Kooperativen und direkt bei Kleinbauern hat die deutsche Gruppe gemeinsam mit der nicaraguanischen Landjugendbewegung die Arbeitsbedingungen und Vermarktungsmöglichkeiten ökologischer und fairer Produkte wie Kaffee, Bananen und Kakao kennengelernt. Seit Sonntag sind sie zurück, um ihre Erlebnisse und Erkenntnisse mit den Daheimgebliebenen zu teilen.

 

„Durch die Studienfahrt hat der Faire Handel für mich ein ganz konkretes Gesicht bekommen“, resümiert der KLJBler Marius Brunner aus Eichenzell bei Fulda. Bei den zahlreichen Programmpunkten hat der 20-jährige Student den Mehrwert des Fairen Handels für die Menschen in ländlichen Regionen Nicaraguas hautnah miterlebt: „Besonders wertvoll finde ich den Fairen Handel für Menschen, die weitab von Märkten oder Häfen leben. Sie hätten ohne die Fairtrade-Infrastruktur und die gesicherte Abnahme zu Festpreisen kaum Bleibeperspektiven in ihrer Region.“

 

Im Gespräch mit Kleinbauern und –bäuerinnen überzeugte die KLJB-Gruppe sich vom Mehrwert der Bildungsperspektiven für die Produzierenden und ihre Kinder. So berichtete beispielsweise Yohana, die Tochter einer nicaraguanischen Kaffeebauernfamilie: „Ich habe gerade meine Sekundarschule abgeschlossen. Jetzt will ich Agrarwissenschaften studieren, weil ich das hier alles fortsetzen will. Ich will die Tradition des Kaffeeanbaus bewahren, aber auch lernen, wie die Umwelt bewahrt werden kann. Es ist enorm wichtig, dass wir auch die Umwelt schützen!".

 

Für die KLJB ist es selbstverständlich, bei Produkten aus Ländern des Südens auf die Einhaltung von Fairtrade-Kriterien zu achten. „Natürlich können wir mit dem Kauf fair gehandelter Produkte nicht alle Probleme eines Landes wie Nicaragua lösen. Aber es ist ein kleiner, wichtiger Schritt “, meint die ebenfalls mitgereiste KLJB-Bundesvorsitzende Monica Kleiser.

 

Dass es auch außerhalb des zertifizierten Fairen Handels faire und ökologische Initiativen gibt, zeigte der Besuch bei Produktionsstätten des schwäbischen Schokoladenherstellers Ritter Sport. Hierbei handelt es sich um eine so genannte Public Private Partnership (PPP) mit einer nicaraguanischen Nichtregierungsorganisation (Asociación para la Diversificación y Desarrollo Agrícola Comunal, ADDAC) und dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED). Mit guten Preisen für hochwertigen Kakao trägt die Initiative zu menschenwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in ländlichen Regionen Nicaraguas bei. „An solchen Projekten müssten sich mehr Konzerne ein Beispiel nehmen“, findet KLJB-Vorsitzende Kleiser.

 

Auch die Begegnungen mit Jugendlichen der nicaraguanischen Landjugendorganisation Unión Nacional de Agricultores y Ganaderos (UNAG) hat bleibende Eindrücke bei den deutschen Teilnehmenden hinterlassen. Im Rahmen des umfangreichen Programms lernten sie die engagierten Projekte  der UNAG-Jugendlichen kennen. So staunten die KLJBlerinnen und KLJBler über einen Obst-Verkaufsstand an einer wichtigen Verbindungsstraße, den die UNAG mit Geldern der EU aufgebaut hat. Außerdem zeigte eine familienbetriebene Kooperative, die für den lokalen und nationalen Markt produziert, den jungen Deutschen ein gelungenes Beispiel für das Konzept der Ernährungssouveränität.

 

Die Studienfahrt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des katholischen Hilfswerks Misereor und der Stiftung DKM Darlehnskasse Münster.

 

 

>> Weitere Infos und Fotos gibt's auf Facebook: www.facebook.com/landjugend