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Freitag, 11. Dezember 2009

Gegen den unfairen Einkauf

Die Supermarktinitiative präsentierte dem Deutschen Einzelhandel gestern 7.500 Unterschriften für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten bei Supermarktketten. Die KLJB ist Mitglied des Aktionsbündnisses.

Foto: www.supermarktmacht.de

Berlin, 11.12. 2009. Gestern präsentierte die Supermarktinitiative vor dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels die Gesamtzahl der Unterstützer ihrer Aktion „Unfairen Einkauf Stoppen“. 7.500 Menschen fordern die Supermarktketten auf, Arbeits- und Menschenrechte in Deutschland und entlang der Lieferkette in den Produktionsländern einzuhalten. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sozial und ökologisch verantwortlich einkaufen, aber die Supermarktketten lassen sie im Unklaren, unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden“, erklärt Oxfams Handelsexpertin Marita Wiggerthale.

 

Zum zwölften Mal in diesem Jahr hatte Aldi Anfang Dezember die Preise für zahlreiche Produkte gesenkt und untermauerte damit seinen Anspruch auf die Preisführerschaft im deutschen Discount-Geschäft. „Der Preiskrieg der Discounter wird auf dem Rücken der Arbeitenden und Produzierenden ausgetragen“, erklärt Uwe Woetzel, Arbeitsexperte bei ver.di. „Besonders unwürdig sind die Arbeitsbedingungen bei Lieferanten in den Produktionsländern. In Deutschland missachten Discounter wie Aldi und Lidl Arbeitnehmerrechte durch die ablehnende Haltung gegenüber Betriebsräten.“

 

Die Supermarktinitiative warnt vor einer Fortsetzung der aggressiven Preispolitik der Discounter im nächsten Jahr. Branchenkenner gehen davon aus, dass Aldi und Lidl auch im Jahr 2010 den Markt wegen des aufstrebenden Edeka-Discounters Netto mit aggressiven Preisen unter Druck setzen werden. „Wenn die Supermarktketten der Erhöhung ihrer Marktanteile sowie der Gewinnmaximierung höchste Priorität einräumen, bleibt kein Platz für Arbeits- und Menschenrechte“, warnt Wiggerthale. Die Regierung müsse sich im nächsten Jahr mit der Marktmacht der Supermarktketten befassen und sicherstellen, dass Arbeiter/innen, Produzenten und Verbraucher/innen vor dem Missbrauch dieser Marktmacht geschützt werden.

 

Die Supermarktinitiative ist ein Bündnis von 23 Organisationen aus den Bereichen Entwicklung, Umwelt und bäuerliche Landwirtschaft sowie Gewerkschaften - darunter auch die KLJB. 

 

Weitere Infos unter: www.supermarktmacht.de