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Freitag, 28. August 2009

Die Welt trifft sich in Belgien

Landjugend-Verantwortliche aus vier Kontinenten waren vom 25. Juli bis zum 5. August im belgischen Assesse zu einem Koordinationstreffen der MIJARC zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die inhaltliche und organisatorische Weiterarbeit des Dachverbands.

Die Ergebnisse der MIJARC-Weltkoordination 2009 in Belgien in Kürze: Ein Seminar zum Thema „Recht am geistigen Eigentum bei Saatgut“ 2010 in Indien, Lateinamerika als Gastgeber der Weltversammlung 2012, eine Arbeitsgruppe zum Landfonds und weitere wichtige Entscheidungen wurden beim „Trainings- und Arbeitsseminar für die Kontinentalverantwortlichen der MIJARC“ gefällt.

 

Mehr dazu in der Pressemeldung des MIJARC-Weltverbands:

 

Assesse / Belgien, 5. August 2009. Landjugend-Verantwortliche aus vier Kontinenten waren vom 25. Juli bis zum 5. August im belgischen Assesse zu einem Koordinationstreffen der internationalen katholischen Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC) zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die inhaltliche und organisatorische Weiterarbeit des Dachverbands von Landjugendorganisationen in 60 Ländern.

 

„Die Vertreterinnen und Vertreter aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa haben an den zentralen Zielsetzungen der Weltversammlung 2008 gearbeitet“, erklärt Carolin Grieshop, Generalsekretärin der MIJARC. „Unsere Aktivitäten im kommenden Jahr fokussieren das nachhaltige und solidarische Wirtschaften und fassen insbesondere eine Ausbildung von verantwortungsvollen und kompetenten Männern und Frauen auf dem Land ins Auge.“ Weiterhin werden in den nächsten Jahren Themen wie die Teilhabe an Entscheidungsfindungen, Umweltschutz als Staatsziel eines jeden Landes und die Stärkung der Rolle der Frau bezüglich ihrer Rechte und ihrer Mitsprache schwerpunktmäßig verfolgt.

 

Für alle Weltkoordinationstreffen bis 2012 wurden die Austragungsorte ausgewählt. Das nächste Treffen der Kontinentalverantwortlichen der MIJARC wird 2010 in Asien stattfinden. An das Treffen wird sich ein Seminar über „Recht am geistigen Eigentum bei Saatgut“ anschließen. Neben den Koordinatoren und Koordinatorinnen wird die MIJARC zu diesem Seminar auch Landjugendliche aus Asien willkommen heißen. Die nächste Weltversammlung der MIJARC, die zuletzt 2008 in Kampala/ Uganda stattfand, wird 2012 in Lateinamerika ausgetragen.

 

Zugang zu Land

Die Teilnehmenden der Konferenz diskutierten über den sogenannten „Landfonds“, ein von der MIJARC selbst entwickeltes Konzept zur Vergabe von Krediten. „Der Landfonds kann dazu beitragen, jungen Landwirtinnen und Landwirten in Ländern des Südens den Zugang zu Land zu ermöglichen“, erläutert Grieshop. Die Koordination entschied, für ein Jahr eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit noch offenen Fragen beschäftigen wird. Auf Basis der dabei gewonnenen Informationen wird die Weltkoordination 2010 in Indien über die Einführung des „Landfonds“ entscheiden.

 

Startklar für den Welternährungstag

Das Motto, mit dem die MIJARC in diesem Jahr am 16. Oktober in Aktion treten wird, heißt „Agrotreibstoffe und Klimawandel – noch mehr Bedrohungen für die arme ländliche Bevölkerung“. Der Weltverband ruft seine Mitglieder dazu auf, am Welternährungstag 2009 durch zahlreiche Aktivitäten über die negativen Auswirkungen des Agrotreibstoff-Anbaus auf die Welternährungslage zu informieren. Ein entsprechender Aktionsaufruf - ergänzt durch Poster und Arbeitsmaterialien - wird in Kürze weltweit an die MIJARC-Mitgliedsverbände versendet.

 

„Werd’ aktiv - bleib’ auf dem Land!“

Vor der Koordinationssitzung hatten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Expertengruppen zu den Themen Frauen, Ernährungssouveränität und solidarische Ökonomie getroffen. Die Frauenkommission der MIJARC beschloss, sich im nächsten Jahr auf die Veröffentlichung eines Trainingshandbuches zur politischen Bildung für Frauen zu konzentrieren.

 

Die MIJARC-Ernährungssouveränitätskommission wird sich im kommenden Jahr zunehmend mit der Lobbyarbeit beschäftigen. Ihr Ziel ist es, eine gute Zusammenarbeit mit einflussreichen Organisationen zu erreichen. Agrotreibstoffe und der Schutz von Saatgut werden weiterhin eine entscheidende Rolle spielen.

 

Das Ergebnis der Kommission zur solidarischen Ökonomie ist zum Einen eine Begriffsklärung der Solidarischen Ökonomie und zum Anderen die Definition von wirtschaftlichen Projekten. Im nächsten Jahr wollen die Kommissare und Kommissarinnen verstärkt an einer Datenbank über bereits bestehende wirtschaftliche Projekte innerhalb der MIJARC arbeiten: Diese Datenbank wird auf der Homepage der MIJARC veröffentlicht werden. Des Weiteren entwickelte die Kommission den Slogan „Stay Rural, Start a Project“ („Werd’ aktiv, bleib’ auf dem Land“), um die ländliche Jugend in der ganzen Welt dazu zu bewegen, Initiativen zu ergreifen, um Verbesserungen sowohl für sich selbst als auch für andere zu erzielen.

 

„Der neue Slogan „Stay Rural, Start a Project“ ist natürlich nicht nur auf die Belange der Solidarischen Ökonomie beschränkt , sondern kann vielmehr als Konzept für die gesamte MIJARC verstanden werden“, so Grieshop. Sie hofft, dass die Ergebnisse der Tage in Assesse dazu beitragen, dass sich die ländlichen Lebensräume und die Situation der dort lebenden Jugendlichen zum Positiven entwickeln. Damit die Entscheidungen, die bei den Sitzungen in der Theorie gefällt wurden, auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können, schloss sich an das Weltkoordinationstreffen eine dreitägige Fortbildung über Kommunikation und Projektentwicklung für die Koordinatoren und Koordinatorinnen der MIJARC an.

 

Text: Nanine Lilla

 

Weitere Infos: www.mijarc.net