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Mittwoch, 22. Juli 2009

Landjugendverlag zu Gast in Ostafrika

Anfang Juli sind die Geschäftsführerin und der Leiter des Landjugendverlags für sieben Tage nach Kenia und Tansania gereist. Im Mittelpunkt der zahlreichen Gespräche und Besuche bei Kooperationsfirmen stand die Zukunft des KLJB-eigenen Textil-Labels LamuLamu.

Unmittelbar nach dem Betriebsausflug der KLJB-Bundesstelle mussten Geschäftsführerin Theresia Runde und Verlagsleiter Peter Schardt gleich wieder Koffer packen. Ihre siebentägige Reise nach Kenia und Tansania stand im Zeichen detaillierter Absprachen mit den Partnerinnen und Partnern des Textil-Labels LamuLamu.

 

Der Landjugendverlag vertreibt seit 1998 hochwertige öko-faire Textilien. Die ökologisch und sozial voll zertifizierte Produktionskette des Labels LamuLamu vom Anbau der Biobaumwolle bis zur fertigen Konfektion ist einzigartig. Diese Qualitätsmerkmale, wie unabhängige soziale Zertifizierung, IVN-Textilzertifizierung, Sozialfondsprogramm für die Arbeitenden sind für den Landjugendverlag selbstverständlich.

 

In regelmäßigen Abständen besucht der Landjugendverlag seine Kooperationspartner und -partnerinnen in Ostafrika. Auch in diesem Jahr machten Theresia Runde und Peter Schardt sich ein Bild von den Firmen in Kenia und Tansania. So waren sie zu Gast bei dem langjährigen Partner „Kiboko“ in Nairobi, der für die Endkonfektion der LamuLamu-Textilien zuständig ist. Gemeinsam mit der dortigen Geschäftsführerin Sabine Hüster und ihrem Bruder Felix Hüster erarbeiteten die beiden Landjugendverlags-VertreterInnen hier neue Ideen zur Unterstützung der Strategieplanung.

 

Auch bei den Stofflieferanten „Finespinners“ in Nairobi und Sunflag im tansanischen Arusha schauten sie sich um. Am Schluss der Produktionskette steht das Drucken und Besticken der Textilien – bei der Firma „One Way“ erhielt die Landjugendverlags-Delegation einen guten Einblick in die Arbeit.

 

Für Geschäftsführerin Theresia Runde war es die erste Reise zu den Partnerfirmen. Neben dem Kennenlernen galt es, wichtige Themen wie die Zusammenarbeit, Leistungen und Konditionen neu abzusprechen. Dabei war es dem Landjugendverlag besonders wichtig, nicht als bloßer Großabnehmer aufzutreten, sondern als politischer Partner und Sprachrohr der Ziele und Ideen der KLJB.

 

Im Rahmen der Besuche unterschrieben die beteiligten Firmen jeweils auch den neuen „Code of conduct“, der die sozialen Kriterien bei den jeweiligen Unternehmen definiert. Dementsprechend standen auch Beratungen bezüglich der Umsetzung der Sozialstandards auf dem Programm. Beispielsweise ging es um zusätzliche Ideen im Bereich der medizinischen Versorgung, Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Gesundheitsstandards beispielsweise bezüglich des Lärmschutzes, Ideen in der Bildungsarbeit, um die schwierigen Rahmenbedingungen durch staatliche Interventionen sowie um die teilweise unterschiedlichen Ansichten der Angestellten bezüglich der Sozialstandards (die Belegschaft setzt sich aus vielen unterschiedlichen Volksgruppen zusammen).

 

Eine spezielle Fairhandelsprämie unserer PartnerInnen ist der Sozialfonds. Von jedem verkauftem Textilteil fließen 0,50 EUR zusätzlich an die Arbeitenden der Firma Kiboko. Das Geld wird in einen von den Arbeiterinnen und Arbeitern selbst verwalteten Sozialfonds eingezahlt. Von der Belegschaft gewählte Präsidien verwalten das Geld auf Treuhandkonten. Sie vergeben zum Beispiel Kleinkredite für Hausbau und Anschaffung dauerhafter Güter. Im Rahmen der Reise planten die beteiligten Personen die zukünftigen Schritte zur Verwaltung und Nutzung des Fonds. Im Auftrag der KLJB wird der Landjugendverlag einen Workshop initiieren, in der das Präsidium über die weitere Handhabung der Gelder beraten soll. Die Arbeitenden werden neue Ideen entwickeln, wie der Sozialfonds bestmöglich genutzt werden kann, um eine Unterstützung im täglichen Leben zu gewährleisten. Eine Idee des Präsidiums ist, gemeinsam ein größeres Projekt zu stemmen – beispielsweise eine Schule für die Kinder der Arbeiter und Arbeiterinnen von Kiboko zu gründen. Konkrete Ergebnisse wird es nach dem Workshop geben.

 

Ein weiterer Gewinn der Reise war das Schaffen von Netzwerken, insbesondere im ökologisch-sozialen Bereich. Neben den Partnerfirmen standen auch Besuche beim IMO (Institut für Marktökologie) und bei der KOAN (Kenya Organic Agricultural Network) auf dem Programm. Mit den dortigen Vertreterinnen und Vertretern und anderen Institutionen im Bereich der ökologischen Landwirtschaft wird der Landjugendverlag im Gespräch bleiben.

 

„Durch die wertvollen Begegnungen und Erfahrungen in Ostafrika gehen wir nun gestärkt in die weitere Umsetzung des Strategieplans des Landjugendverlags“, erklärt Theresia Runde. Die in Kenia und Tansania neu entwickelten Optionen werden in den kommenden Wochen und Monaten sondiert und fließen in die weitere Planung ein. Für die nahe Zukunft ist (wie oben beschrieben) der Workshop für die Sozialfonds-Verantwortlichen der Firma Kiboko geplant. Auch die Ideen für die Außendarstellung des Labels haben durch die Reise einen motivierenden Kick bekommen. So sollen Besucher und Besucherinnen der LamuLamu-Webseiten in Zukunft etwas über die Lebensgeschichten der Arbeiterinnen und Arbeiter in Kenia erfahren.

 

 

Mehr Infos: www.landjugendverlag.de