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Sonntag, 21. Juni 2009

Faires Handeln flächendeckend verankern

Die KLJB appelliert an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ökologische und soziale Verantwortung zur bedingungslosen Grundlage all ihrer Entscheidungen zu machen. Einen entsprechenden Beschluss verabschiedeten KLJB-Delegierte heute auf ihrem Bundesausschuss in Bonn.

Sonntag, 21. Juni 2009. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) appelliert an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ökologische und soziale Verantwortung zur bedingungslosen Grundlage all ihrer Entscheidungen zu machen. Einen entsprechenden Beschluss verabschiedeten KLJB-Delegierte aus ganz Deutschland am heutigen Sonntag auf ihrem Bundesausschuss in Bonn.

 

„Die Prinzipien des Fairen Handels müssen endlich als verbindliche Richtlinien für Politik, Handel und Unternehmen verankert werden“, fordert KLJB-Bundesvorsitzende Monica Kleiser. Aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher seien aufgefordert, ihren Konsum nach dem Motto „weniger ist mehr“ an sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten.

 

Die KLJB sieht alle beteiligten Akteurinnen und Akteuren in der Pflicht, die Voraussetzungen für gerechtes und nachhaltiges Wirtschaften zu schaffen. Unternehmerische Tätigkeiten dürften nicht auf Kosten der Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter gehen. Zudem spiele Nachhaltigkeit im Sinne der Schöpfungsverantwortung eine zentrale Rolle: „Von der Rohstoffgewinnung bis zum Endverbrauch oder Recycling müssen Produkte so gestaltet sein, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten werden“, fordert der KLJB-Bundesvorsitzende Wolfgang Ehrenlechner.

 

Entsprechende Rahmenbedingungen, gesetzliche Anreize sowie Kontrollinstanzen müssten von politischer Seite geschaffen werden. In besonderer Verantwortung stünden aber die Unternehmen selbst; sie müssten mit freiwilligem Engagement ihr Bekenntnis zu sozialer und umweltfreundlicher Produktion unterstreichen. „Allerdings dürfen einzelne Maßnahmen der sogenannten Corporate Social Responsibility (CSR) nicht als Feigenblatt dienen, um über unfaires Handeln in anderen Bereichen hinwegzutäuschen – wie beispielsweise bei der sporadischen Fairtade-Siegelung von Discounter-Produkten“, erläutert Kleiser.

 

Neben fairen Siegeln zählen für die KLJB auch und vor allem faire Taten. Diese müssten über Einzelaktionen hinausgehen. Die Positionierung des Bundesausschusses in Bonn steht in engem Zusammenhang mit dem KLJB-Engagement für Kritischen Konsum und nachhaltige Lebensweise. Die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit der KLJB leistet einen Beitrag zur kritischen Meinungsbildung inner- und außerhalb des Verbandes. Seit den Anfängen in den Siebzigerjahren ist der rund 70.000 Mitglieder zählende Jugendverband maßgeblich an der Umsetzung und Ausweitung des Fairen Handels beteiligt. Der Faire Handel ist ein wichtiger Bereich seines Einsatzes für nachhaltige ländliche Entwicklung weltweit. Als Mitglied im TransFair e.V. gestaltet die KLJB den zertifizierten Fairen Handel aktiv mit. Ihre politischen Forderungen setzt sie anhand eigener Projekte um: Über den KLJB-eigenen Landjugendverlag vertreibt sie zum Beispiel öko-fairen Kaffee und unter dem Label LamuLamu ökologisch und sozialverträglich hergestellte Textilien aus Ostafrika. So zeigt die KLJB, dass ein sozial und ökologisch faires Handeln und Produzieren wirtschaftlich möglich ist.

 

>> Den kompletten Wortlaut des Beschlusses finden Sie ab Montag unter

www.kljb.org/bund-v4.1.1/index.php