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Dienstag, 17. März 2009

Demo: Kein Patent auf Leben

Die Initiative "Kein Patent auf Leben" ruft für den 15. April zu einer Demo gegen Patentierung von Saatgut, Pflanzen und Tieren in München auf. Am 15. April endet die Einspruchsfrist gegen ein Patent, das 2005 von Monsanto angemeldet wurde und sich auf die Zucht von stinknormalen Schweinen erstreckt.

München, im März 2009.

 

Ein Aufruf zur Demo der Initiative "Kein Patent auf Leben", den die KLJB unterstützt:

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe UnterstützerInnen und MitstreiterInnen,

 

Stoppt das Patent auf die „arme Sau!“

Stoppt Patente auf Leben!

Aufruf zur Demonstration am 15. April in München

12 Uhr Marienplatz

14 Uhr Europäisches Patentamt, Erhardtstr. 27

 

Bereits im Oktober 2008 organisierten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), Greenpeace, Kein Patent auf Leben! und Misereor eine gemeinsame Demonstration in München vor dem Europäischen Patentamt in München. Damals kamen einige hundert TeilnehmerInnen. Jetzt wollen wir mit noch wesentlich mehr Personen gegen die Patentierung von Saatgut, Pflanzen und Tieren mobilisieren. Unterstützt werden wir dabei insbesondere von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und ihren Zuchtschweinen, die wir vor das Patentamt treiben werden.

 

Am 15. April endet die Einspruchsfrist gegen ein Patent, das 2005 von der Firma Monsanto angemeldet wurde und sich auf die Zucht von ganz normalen, konventionell gezüchteten Schweinen erstreckt. Das Patent EP 165 1777 wurde 2008 erteilt, nachdem es inhaltlich etwas entschärft wurde und an eine andere Firma verkauft wurde. Trotzdem erstreckt es sich immer noch auf die Zucht von ganz normalen Schweinen. Die im Patent beschriebenen Merkmale finden sich bei allen Schweinerassen wieder – das Patent dient nicht dem Schutz einer Erfindung, sondern soll dazu beitragen, dass internationale Konzerne umfassende Kontrolle über die Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung erlangen und bei Bauern und Verbrauchern kräftig Kasse machen können.

 

Das Patent ist nur ein Beispiel von vielen: In Europa sind inzwischen Hunderte von Patentanträgen auf die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren angemeldet. Gehen diese Patente durch, haben Konzerne wie Monsanto nicht nur die Kontrolle über genmanipulierte Pflanzen, sondern auch über die normale Züchtung. Sie kontrollieren dann, was zu welchen Preisen auf den Markt kommt – Verbraucher, Landwirte und Lebensmittelhersteller geraten in völlig neue Abhängigkeiten. Bereits erteilt wurden Patente auf Brokkoli, Tomaten, Verfahren zur Zucht von Schweinen und Milchkühen. Das Patentrecht wird von den Konzernen dazu missbraucht, um die Kontrolle über die Züchtung, die Landwirtschaft, Tierzucht bis hin zur Erzeugung von Lebensmitteln übernehmen.

 

Am 15. April 2009 wird gegen diese Entwicklung demonstriert – mit einer Herde Schweine, mit Blaskapelle, Treckern und allem anderen, was nicht patentiert werden darf! Geben Sie ein klares Signal an Politik und Patentamt:

 

- Keine Patente auf Lebewesen und ihre Gene!

- Keine Patente auf Saatgut, Tiere und Lebensmittel

 

Helfen Sie mit – beteiligen Sie sich an der Demonstration und

schicken Sie Frau Bundesministerin Aigner Ihren Protestbrief!

 

Weitere Infos unter www.keinpatent.de

 

 

ViSdP Christoph Then, Frohschammerstr. 14, 80807 München