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Dienstag, 10. März 2009

Zukunftsfähig auch nach den Wahlen?

Die rund 80 Delegierten befassten sich auf der KLJB-Bundesversammlung in Nittendorf mit zukunftsfähigen Umwelt- und Sozialkonzepten in Deutschland. Im Hinblick auf die im Juni und September anstehenden Europa- und Bundestagswahlen formulierten die Delegierten gezielte Fragen an die Politik.

Nittendorf/Bad Honnef-Rhöndorf, 10. März 2009. Die rund 80 Delegierten der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) befassten sich auf ihrer Bundesversammlung in Nittendorf (Bistum Regensburg) mit zukunftsfähigen Umwelt- und Sozialkonzepten in Deutschland. Grundlage für die Auseinandersetzung war die von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen herausgegebene Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“. Im Hinblick auf die im Juni und September anstehenden Europa- und Bundestagswahlen formulierten die Delegierten gezielte Fragen an die Kandidatinnen und Kandidaten in ihren jeweiligen Wahlkreisen.

 

In speziellen Themengruppen diskutierten die KLJBlerinnen und KLJBler wichtige Fragen der nachhaltigen Entwicklung. Ausgehend von der Frage „Wie kann sich unsere Welt im besten, wie im schlechtesten Fall entwickeln?“ entwarfen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Trendszenarien für das Jahr 2050. Eine Gruppe beschäftigte sich etwa mit der Frage „Wofür gibt der Staat sein Geld aus?“, eine andere mit „Wie ist Reichtum verteilt?“ und wieder eine andere Gruppe ging der Frage nach, welche Rolle der Glauben für eine zukunftsfähige Welt spielt. „Die Diskussionen drückten die tiefe Besorgnis der jungen Generation um die Zukunft unserer Welt aus“, beschreibt die KLJB-Bundesvorsitzende Monica Kleiser. Die fachlich fundierten Gespräche betrafen beispielsweise die Sorge um Marktmonopole, Atomkraft oder die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland und weltweit.

 

Vor dem Hintergrund der nötigen Veränderungen und im Hinblick auf die anstehenden Wahlen formulierten die Delegierten Fragen an die Politik, mit deren Hilfe sie in ihren Wahlkreisen mit den Politikerinnen und Politikern in den Dialog treten wollen. „Wir haben uns Gedanken gemacht über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Jetzt wollen wir von den Kandidatinnen und Kandidaten wissen, was sie tun werden, um die schlimmsten Zukunftsszenarien zu verhindern und unsere positiven Vorstellungen zu fördern“, erläutert Kleiser.

 

Hintergründe

Mit der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ wollen die Herausgeber Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die evangelischen Entwicklungsorganisationen Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) und Brot für die Welt zeigen, wie Deutschland sich verändern muss, wenn es zukunftsfähig sein will. Dazu gaben sie die Studie beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in Auftrag. Ziel der Arbeit war vor allem das Anstoßen einer gesellschaftlichen Debatte – darüber, was Nachhaltigkeit in internationaler Verantwortung für Deutschland bedeutet und wie die Bürgerinnen und Bürger gestaltend in gesellschaftliche Prozesse eingreifen und ihr eigenes Verhalten verändern können.

 

Der in der Studie geforderte radikale Kurswechsel in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bestärkt die langjährigen Appelle der weltweit engagierten Katholischen Landjugendbewegung. In verschiedenen Positionspapieren äußerte sich der Bundesverband in den letzten Jahren bereits zu Themen des nachhaltigen Lebensstils und Konsumverhaltens. Beschlüsse zu Ernährungssouveränität (2005), zu Sauberem Strom (2004), Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft (2004), ethischer Verantwortung multinationaler Konzerne (2007) sowie der Leitfaden zum Kritischen Konsum (2008) sind nur einige dieser Beispiele.

 

>> Den Fragenkatalog gibt es [hier zum Download].