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Dienstag, 03. Februar 2009

Kein Verständnis für Papst-Entscheidungen

Auch bei der KLJB stoßen die Papst-Entscheidungen auf großes Unverständnis. Die KLJB bedauert ebenso wie ihr Dachverband BDKJ, dass die aktuellen Entwicklungen dem Image der Kirche und letztlich auch der Jugendverbandsarbeit schaden. Die KLJB begrüßt die distanzierenden Stimmen innerhalb der Kirche.

Bad Honnef-Rhöndorf, 23. Januar 2009. Die KLJB bedauert ebenso wie der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die jüngsten Papst-Entscheidungen. Die KLJB begrüßt, dass sich mittlerweile einige Bischöfe öffentlich von den Vatikan-Entscheidungen distanziert haben und somit das Ansehen der Kirche in Deutschland zumindest teilweise korrigieren.

 

Unter den neuerlichen Entscheidungen aus Rom würde das Image von Kirche in Deutschland und somit auch die katholische Jugendarbeit leiden, teilt der BDKJ-Bundesvorstand am Montag in Düsseldorf mit. Der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler erklärt dazu:

 

„Die Rehabilitierung eines Holocaust-Leugners und die Bischofs-Ernennung eines Priesters, der den Tod von Menschen als Strafe Gottes bezeichnet, sind für die meisten Jugendlichen unverständlich. Und: Unter den jüngsten Entscheidungen von Papst Benedikt XVI. leidet das Ansehen der Kirche in Deutschland.

 

Jugendliche und junge Erwachsene werden im Freundeskreis, in der Schule, bei der Ausbildung oder in der Uni mit den Entscheidungen konfrontiert. Sie müssen etwas rechtfertigen, was sie zum Großteil weder verstehen noch mit tragen können oder wollen. Als Teil der katholischen Kirche arbeiten wir Tag für Tag mit jungen Menschen, wir sind Kritik gewohnt und tragen schwierige Entscheidungen und Positionen der Kirche auch weiter mit. Aber jetzt ist es als Interessenvertretung von jungen Katholikinnen und Katholiken in Deutschland unsere Pflicht, Position zu beziehen.

 

Jugendliche haben Papst Benedikt bei den Weltjugendtagen in Köln und Sydney erlebt. Er hat ihnen Mut gemacht, das Evangelium zu leben. Wir in der katholischen Jugendarbeit versuchen, junge Menschen von der frohen Botschaft zu begeistern. Jetzt machen uns die Papst-Entscheidungen das Leben schwer. Gerade in Zeiten, in denen wir uns Gedanken machen, wie wir andere Jugendliche von Glauben und Kirche begeistern können, sind solche Zeichen fatal. Denn so erscheint katholische Kirche rückwärtsgewandt. Das ist sie nicht, und so wollen wir auch nicht wahrgenommen werden. Wir sind weltoffen, tolerant, lebensnah und stehen voll hinter den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Verantwortlichen im Vatikan hoffentlich auch.“

 

Den BDKJ-Bundesvorstand bilden Andrea Hoffmeier, Dirk Tänzler und Pfarrer Andreas Mauritz. Der BDKJ ist Dachverband von 15 katholischen Kinder- und Jugendverbänden (darunter auch die KLJB) mit rund 650.000 Mitgliedern. Er vertritt ihre politischen, sozialen und kirchlichen Interessen.

 

Mehr Informationen zur Position des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ): www.bdkj.de