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Dienstag, 12. August 2008

Kohle stoppen!

Die Klima-Allianz kündigt für den 13. September Demonstrationen gegen zwei deutsche Kohlekraftwerke an. Damit will das breite Bündnis gegen die klimaschädliche Energiepolitik der Energiekonzerne und der Bundesregierung protestieren. Seid dabei!

Berlin/Bad Honnef-Rhöndorf, 12. August 2008. Die Klima-Allianz kündigt für den 13. September Demonstrationen gegen die Kohlekraftwerke Staudinger und Jänschwalde an, um gegen die klimaschädliche Energiepolitik der Energiekonzerne und der Bundesregierung zu protestieren. Kohle setzt im Vergleich zu andren fossilen Energieträgern besonders viel CO2 frei – dennoch sind in Deutschland über 20 neue Kohlekraftwerke in Planung, deren Realisierung von der Bundesregierung unterstützt wird.

 

In Jänschwalde rechtfertigt Vattenfall die Planung neuer Kraftwerksblöcke mit der Technologie der Kohlenstoffabscheidung und –speicherung, die den CO2-Ausstoß reduzieren soll. Die Technik ist bislang aber noch nicht ausreichend erforscht, geschweige den marktreif. Schon heute ist das Kraftwerk mit einem Ausstoß von ca. 25 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einer der größten CO2-Emittenten in Europa. Für die weitere Befeuerung seiner drei Lausitzer Kraftwerke plant Vattenfall fünf neue Braunkohle-Tagebaue, die eine Umsiedlung von etwa 3.700 Menschen in der Lausitz zur Folge hätten.

 

„Gerade am Standort Jänschwalde muss der öffentliche Druck auf Vattenfall und die Bundesregierung erhöht werden, damit die irrsinnigen Pläne gestoppt werden. Nicht nur, dass dem Klima mit den hohen CO2-Emissionen weiter eingeheizt würde. Auch die Umsiedlung so vieler Menschen aus ihrem Heimatort ist für die Klima-Allianz als gesellschaftlich breites Bündnis nicht akzeptabel“, so Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forum Umwelt und Entwicklung.

 

Am Standort Staudinger sollen ab 2012 drei alte Kraftwerksblöcke durch einen neuen, viel größeren Kraftwerksblock („Block 6“) ersetzt werden. Als Folge würden die CO2-Emissionen von fünf auf acht Millionen Tonnen jährlich steigen. Auch die ohnehin starke Schad-stoffbelastung der Region würde durch die Zunahme von Feinstäuben und Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen weiter verstärkt.

 

„Deutschland wird seine Klimaschutzziele verfehlen, wenn neue Kohlekraftwerke gebaut werden“, warnt Thomas Hirsch vom evangelischen Entwicklungswerk „Brot für die Welt“ und Mitglied im Steuerungsgremium der Klima-Allianz. „Wenn wir es in Deutschland nicht schaffen, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken, werden andere Industrieländer den Klimaschutz ebenfalls nicht ernst nehmen und aufstrebende Schwellenländer wie China und Indien sich gar nicht erst auf Reduktionsverpflichtungen einlassen. Dies hätte fatale Folgen für das Weltklima und die Lebensbedingungen der Menschen vor allem in Entwicklungsländern“, so Hirsch weiter.

 

 

Mehr Infos unter: www.die-klima-allianz.de

 

 

Weitere Infos gibt auch Wolfgang Ehrenlechner an der KLJB-Bundesstelle: w.ehrenlechner(at)kljb.org oder 02224/9465-25.