HOME  |  SERVICE  |  Newsarchiv  |  2008
Dienstag, 01. Juli 2008

TransFair-Siegel für Nestlé & Co?

Die Jugendverbände KLJB, BDKJ und aej forderten bei der TransFair-Mitgliederversammlung hohe Standards für die Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen. Die Mitgliederversammlung nahm einen entsprechenden Antrag mit großer Mehrheit an.

 

Jugendverbände für hohe Standards

 

Mit zunehmender Ausweitung des Fairen Handels erkennen auch multinationale Unternehmen dessen Mehrwert und sind an der Siegelung von Produkten interessiert. Die Aufnahme von multinationalen Unternehmen in das Fair-Handels-System ermöglicht Wachstum, Umsatzsteigerung und in gewissen Bereichen eine Ausrichtung der Produktions- und Handelsbedingungen nach ethischen und sozialen Kriterien.

 

Die KLJB ist jedoch davon überzeugt, dass klare Regeln nötig sind, um zu vermeiden, dass das Transfair-Siegel nicht als soziales und ökologisches Feigenblatt verwendet wird.

 

Die ursprünglichen Ziele des Fairen Handels, das heißt die Verbesserung der Lebensbedingungen von benachteiligten Kleinbauern und –bäuerinnen durch verbindliche Handelsbeziehungen zu verbessern, dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Daher setzten sich die konfessionellen Jugendverbände KLJB, BDKJ und aej bei der Mitgliederversammlung des Transfair e.V. am 18. Juni 2008 für hohe Standards ein. Ihr Antrag „Konkrete Richtlinien und deren Umsetzung für die Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen sind notwendig“ wurde mit nur drei Enthaltungen angenommen. Der Vorstand des Transfair e.V. wurde somit beauftragt, sich im Rahmen des „Strategic Review Process“ der Fair Trade Labelling Organisation (FLO) für die Überprüfung und Sicherstellung klarer, überprüfbarer Regeln in der Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen einzusetzen.

 

Bei aller Kritik, die wir generell gegen multinationale Unternehmen richten, begrüßen wir Maßnahmen der Unternehmen hinsichtlich sozial und ökologisch verträglicher Produktion. Es muss jedoch garantiert sein, dass ein fair gehandeltes Produkt nur der Beginn eines ernsthafter Unternehmensverantwortung ist. Der Nutzen des Fairen Handels für benachteiligte Produzierende muss ganz klar vor dem Imagegewinn des Multinationalen Konzerns stehen. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Transfair e.V. wird die KLJB diese Entwicklung weiterhin kritisch beobachten.

 

Weitere Infos bei Susanne Rauh, Referentin für Internationale Entwicklung an der KLJB-Bundesstelle: s.rauh(at)kljb.org oder 02224/9465-14