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Donnerstag, 22. Mai 2008

"Gerecht geht anders"

Unter dem Motto „Donnerwetter! Höchste Zeit für eine gerechte Klimapolitik“ hat die KLJB am heutigen Donnerstag auf dem Katholikentag mit prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert.

Foto: Kathrin Erbe

Osnabrück/Bad-Honnef-Rhöndorf, 22. Mai 2008. Unter dem Motto „Donnerwetter! Höchste Zeit für eine gerechte Klimapolitik“ hat die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) am heutigen Donnerstag auf dem Katholikentag mit prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert.

 

Bei der anderthalbstündigen Podiumsdiskussion waren unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige UNEP-Generalsekretär Klaus Töpfer, Tanja Wielgoß vom Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften, Christoph Bals von Germanwatch und Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zu Gast. Für die KLJB brachte Bundesvorsitzender Wolfgang Ehrenlechner Forderungen in die Debatte ein. Die rund 2.000 Plätze im Europa-Saal der Osnabrücker Stadthalle waren schnell bis auf den letzen besetzt. Zahlreiche Gäste vor dem Saal mussten auf die TV-Übertragung vertröstet werden.

 

In einem Input-Referat wies Dr. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut auf besonders kritische Auswirkungen der Erderwärmung hin und skizzierte Lösungsszenarien. In Videoclip-Einspielern berichteten Jugendliche aus allen fünf Erdteilen über bereits spürbare Auswirkungen des Klimawandels in ihren Heimatregionen. Gleichzeitig formulierten sie Wünsche an Politik, Industrie und Gesellschaft. In der Podiumsrunde – moderiert von Peter Frey vom ZDF – entspann sich eine lebhafte Diskussion über Ursachen, Folgen und Ungerechtigkeiten des menschengemachten Klimawandels.

 

„Als Katholische Landjugendbewegung vertreten wir natürlich zunächst die Positionen der jungen Generation als Leidtragende des Klimawandels“, sagt Bundesvorsitzender Ehrenlechner. „Aber auch bei Ungerechtigkeiten in Bezug auf Nord-Süd-Gefälle und Unterschiede zwischen armen und reichen Menschen melden wir uns zu Wort“. Die derzeitige Situation zeige, dass insbesondere solche Menschen von den Folgen des Klimawandels betroffen seien, die ihn nicht verursacht hätten. „Gerecht geht anders“, findet Ehrenlechner.

 

Die Verantwortung für die Schöpfung ist für die KLJB eine der zentralen Grundlagen ihres Handelns. Deshalb tritt der Jugendverband für nachhaltige Entwicklung und einen aktiven Umwelt- und Klimaschutz ein. „Wir fordern eine Nachbesserung des Klimaschutzplans der Bundesregierung“, so Ehrenlechner weiter. Man könne zum Beispiel nicht einfach den heutigen Energieverbrauch durch Erneuerbare Energien ersetzen. „Wichtigstes Ziel muss vielmehr eine deutliche Energieeinsparung und eine möglichst effiziente Nutzung der Ressourcen sein“, betont der 27-Jährige. Fossilen Brennstoffen und Atomenergie erteilte er eine klare Absage. Dafür brauche es beispielsweise für die Industrie striktere Vorgaben beim CO2-Austoß und eine Einbeziehung der Flugindustrie in den Emissionshandel.

 

Mehr Entschlossenheit bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen fordert die KLJB außerdem im Bereich Verkehr und Mobilität. „Wir brauchen mehr und besseren öffentlichen Nah- und Fernverkehr“, betont Ehrenlechner. Gerade in ländlichen Räumen, in denen täglich weite Wege zurückzulegen seien, sei eine gute öffentliche Verkehrsinfrastruktur nötig. Weiterhin plädiert die KLJB für ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen.

 

 

 

 

Kostenloses Bildmaterial finden Sie im Presse-Download-Bereich unter www.katholikentag.de

 

 

 

Weitere Informationen erhalten Sie außerdem bei Johanna Elsässer, 0177/1447945 oder j.elsaesser(at)kljb.org