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Montag, 28. April 2008

BDKJ: Jugend macht weiterhin Zukunft

Keine Coca-Cola, ein neues Schulsystem und ein himmlischer Slogan, der bleibt. Die BDKJ-Hauptversammlung gestaltet Zukunft von Kirche, Staat und Gesellschaft. Auch die KLJB-Delegation war am Wochenende beim höchsten Beschluss fassenden Gremium des Dachverbands in Altenberg.

Altenberg (Odenthal), 27. April. Die Forderung nach einem gerechteren Schulsystem und Impulse für junge Menschen, kritisch zu konsumieren: Das waren nur zwei der vielen Themen, die junge Menschen aus den katholischen Jugendverbänden in den letzten vier Tagen diskutiert haben. Auch die weiteren Inhalte der am Sonntag, 27. April, in Altenberg zu Ende gegangene Hauptversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zeigen: Jugend macht Zukunft.

 

 

So setzen die katholischen Jugendverbände ihre im vergangenen Jahr gestartete Offensive fort: „Uns schickt der Himmel. Katholische Jugendverbände machen Zukunft.“ Einer, der diese Zukunft weiter mitgestalten wird, ist Dirk Tänzler. Die rund 120 Delegierten aus ganz Deutschland wählten den 38-jährigen mit großer Mehrheit für weitere drei Jahre zum Bundesvorsitzenden des Dachverbandes der katholischen Jugendverbände. Dieser repräsentiert bundesweit rund 650.000 Kinder und Jugendliche. Vor seiner Wahl kündigte Tänzler eine von den Jugendverbänden initiierte Zukunfts-Offensive für die katholische Kirche an.

 

 

Dabei wird der Dachverband die Ergebnisse der Sinus-Jugend-Studie „Wie ticken Jugendliche?“ nutzen. Diese hatten BDKJ und das katholische Hilfswerk MISEREOR Anfang April präsentiert. „Wir nehmen die Ergebnisse der Studie sehr ernst. Wenn wir sie richtig nutzen wollen, helfen jetzt keine Schnellschüsse“, so Tänzler. „Wir werden sie in den kommenden Monaten analysieren und uns in den entscheidenden Fragen gut aufstellen. Eine davon ist: Wie können wir junge Menschen mit unserer christlichen Botschaft noch besser erreichen?“

 

 

Cola-Boykott geht weiter

 

Eine Botschaft, die längst bei jungen Menschen in ganz Deutschland angekommen ist, ist der Verzicht auf Produkte der Coca-Cola-Company. Den im vergangenen Jahr ausgerufenen Boykott bekräftigte der BDKJ auf seiner Hauptversammlung und weitet den kritischen Blick jetzt auf andere multinationale Untenehmen aus. Der Grund: Der Gertränkehersteller ignoriert nach Ansicht des BDKJ Menschenrechtsverletzungen an Mitarbeitenden. „Die Vorwürfe, die der BDKJ erhebt, konnten durch den Dialog und die von der Coca Cola GmbH eingebrachten Argumente nicht entkräftet werden“, so BDKJ-Bundespräses Pfarrer Andreas Mauritz.

 

 

Neues Schulsystem für mehr Gerechtigkeit

 

Unzufrieden ist der BDKJ mit dem deutschen Bildungssystem: Weil dieses Ungerechtigkeit fördert, fordern die katholischen Jugendverbände die Abschaffung des bestehenden Schulsystems und die Konzipierung einer einheitlichen Schulform für ein längeres, gemeinsames Lernen. Dies soll vor allem benachteiligten Kindern und Jugendlichen mehr Bildungschancen bieten. Denn aktuelle Studien würden den fatalen Zusammenhang von wirtschaftlicher Armut und Bildungserfolg zeigen. „Der Zugang zu Bildung ist strukturell ungerecht. In unserem Bildungssystem bleiben die Schwächeren auf der Strecke. Wir brauchen ein Schulsystem, das nicht nur einigen, sondern allen Kindern Chancen für ein gutes Leben bietet“, erklärt die BDKJ-Bundesvorsitzende Andrea Hoffmeier.

 

 

Neben den Beratungen feierten die jungen Katholikinnen und Katholiken auch: unter anderem das 100-jährige Bestehen ihrer Bundeszentrale, dem Jugendhaus Düsseldorf. Von Papst Benedikt XVI. gab es ein Grußwort und von der angereisten Prominenz aus Politik und Kirche viel Lob für die katholische Jugendarbeit in Deutschland. So gratulierten neben Jugendbischof Dr. Franz-Josef Bode auch Karin Kortmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, und Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Kues überbrachte die Glückwünsche der Bundesregierung und sagte, dass die Erfahrungen aus der kirchlichen Jugendarbeit und deren Mitgestaltung der Welt im christlichen Sinne maßgebend für gesellschaftliches und politisches Engagement sei.

 

 

„Eine Stimme, ein Gesicht, ein Logo“

 

Noch ein großes Zukunftsprojekt hat die BDKJ-Hauptversammlung beschlossen. Denn anders als bislang, will sich der Dachverband künftig auf allen Ebenen mit einem gemeinsamen Logo als bundesweite Einheit präsentieren. Ursprünglich war die Abstimmung schon für dieses Jahr geplant. Doch weder im Online-Voting, bei dem BDKJ-Verantwortliche aus allen Ebenen im Internet über Logo-Entwürfe abstimmen konnten, noch bei den Delegierten der Hauptversammlung fand ein Logo die erforderliche Mehrheit. So wird der Verband über neue Logoentwürfe abstimmen können – wieder online. Die BDKJ-Hauptversammlung entscheidet dann über das neue Verbandszeichen - bei ihrem nächsten Treffen vom 14. bis 17 Mai 2009.

 

 

 

Mit rund 120 Delegierten aus ganz Deutschland ist die BDKJ-Hauptversammlung das höchste Beschluss fassende Gremium. Der BDKJ ist Dachverband von 15 katholischen Kinder- und Jugendverbänden mit rund 650 000 Mitgliedern. Er vertritt ihre politischen, sozialen und kirchlichen Interessen.

 

 

Weitere Infos unter www.bdkj.de