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Sonntag, 28. Oktober 2007

Mehr Nachhaltigkeit bei der Biomasse

Die KLJB fordert Politikerinnen und Politiker auf, geeignete Rahmenbedingungen für nachhaltigen Anbau und Nutzung von Energiepflanzen zu setzen. Ein entsprechendes Positionspapier verabschiedete die KLJB bei ihrem Herbstbundesausschuss am Wochenende in Würzburg.

KLJB-Bundesauschuss positioniert sich zu Risiken und Chancen im Bereich der Bioenergie

 

Würzburg/Bad Honnef-Rhöndorf, 28. Oktober 2007. „Die Nutzung von Biomasse kann einen Beitrag zur Regionalentwicklung und zum Umweltschutz leisten. Das geht aber nur, wenn Anbau und Einsatz an ökologische und soziale Kriterien geknüpft sind“, erklärt Monica Kleiser, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB). Deshalb fordert der Jugendverband Politikerinnen und Politiker auf, mit Gesetzgebung und Anreizprogrammen geeignete Rahmenbedingungen für nachhaltigen Anbau und Nutzung von Energiepflanzen zu setzen. Ein entsprechendes Positionspapier verabschiedete die KLJB bei ihrem Herbstbundesausschuss am Wochenende in Würzburg.

 

Die KLJB weist in dem Positionspapier auf die Chancen und Risiken von Bioenergie hin. Landwirtinnen und Landwirte sollten staatliche Zuschüsse zum Beispiel nur erhalten, wenn sie sich beim Anbau der Energiepflanzen an festgelegte Kriterien der Umweltverträglichkeit halten. „Viel zu wenig passiert zum Beispiel auch noch bei der Nutzung von Abfallstoffen aus der Landschaftspflege oder der Land- und Forstwirtschaft“, meint Helke Neuendorff, Referent für Ländliche Entwicklung an der KLJB-Bundesstelle. „Hier sollte mehr gefördert und in die Weiterentwicklung der Technik investiert werden.“

 

Weitere Kriterien des Positionspapiers sind die Energieeinsparung und eine möglichst effiziente Nutzung der Ressourcen. „Nach unserer Auffassung sollte Energie aus Biomasse vorrangig in Kraft-Wärme gekoppelten Anlagen erzeugt werden“, so Neuendorff. Eine moderne Energiepolitik muss laut KLJB vor allem einen ausgewogenen Energiemix zum Ziel haben. Sie sieht keine Alternative zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein Festhalten an der Atomenergie sei dagegen keine Lösung für die zukünftige Energieversorgung. Diese berge erhebliche Gefahren und stelle ein riskantes Erbe für zukünftige Generationen dar, urteilt der KLJB-Bundesausschuss.

 

Der KLJB ist bewusst, dass der Import von Biomasse nicht vollständig verhindert werden kann. „Gerade deshalb appellieren wir mit Nachdruck an die Bundesregierung und die Europäische Union, ein Zertifizierungsystem für den Import von Biomasse einzuführen“, so Bundesvorsitzende Kleiser. Dieses solle ökologische und soziale Standards garantieren. Im Rahmen solcher Mindeststandards müssten Landwirtinnen und Landwirte beispielsweise nachweisen, dass keine Regenwaldgebiete zugunsten der nachwachsenden Rohstoffe geopfert wurden.