HOME  |  SERVICE  |  Newsarchiv  |  2007
Dienstag, 15. Mai 2007

"Keine faulen Kompromisse"

Die KLJBlerin Katja Walter (24) war als Jugenddelegierte bei der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung in New York. Mit dabei: Carsten König vom Jugendbündnis Zukunftsenergie. Mehr über ihre Arbeit in der Jugenddelegation und Katjas Meinung über die Sitzung erfahrt Ihr hier.

KLJBlerin Katja Walter und Carsten König

Bad Honnef-Rhöndorf/New York, 15. Mai 2007. „Dieses lasche Positionspapier hätte ich auch nicht angenommen“, sagt die Jugenddelegierte Katja Walter (24) über das Ergebnis der 15. Sitzung der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung in New York. Als Mitglied der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) engagiert sich Katja schon seit vielen Jahren für den Umweltschutz. Gemeinsam mit Carsten König (23) vom Jugendbündnis Zukunftsenergie wurde sie als deutsche Jugendvertretung für die Kommission ausgewählt.

 

 

Die Sitzung in New York war am Freitag mit einem Eklat zu Ende gegangen. Die Vertreterinnen und Vertreter der 192 UN-Staaten hatten sich am Ende der Commission for Sustainable Development (CSD) nicht auf ein Ergebnis einigen können. Denn Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hatten sich im Namen der EU geweigert, dem wenig fortschrittlichen Schlussdokument zuzustimmen. „Richtig so!“, meint die 24-jährige Katja Walter. „Eine Zustimmung zu dem Papier hätte einen klaren Rückschritt bedeutet. Selbst in Johannesburg vor fünf Jahren haben sich die Länder schon eindeutiger zu klaren Maßnahmen bekannt.“. Damit ist die Sitzung in puncto Klimaschutz keinen Schritt weiter gekommen.

 

 

Dennoch sieht die Klimaschützerin Katja Walter eine Chance in diesem Scheitern: „Es zeigt, dass viele Länder nicht mit der langsamen Entwicklung einverstanden sind, sondern schnell handeln wollen. Bei der Gestaltung der Energiepolitik darf es eben keine faulen Kompromisse geben.“

 

 

Die Jugenddelegierten waren von der konsequenten Entscheidung angenehm überrascht. Zwar hatten alle mitbekommen, wie schleppend die Verhandlungen voranschritten, doch mit der Ablehnung einer neuen Version hatten die wenigsten gerechnet. Die über 50 Jugendlichen aus rund 20 Ländern hatten sich während der zweiwöchigen CSD täglich zum Austausch getroffen. „Wir hatten fünf Mal die Möglichkeit, uns zu Wort zu melden. Vor allem am Donnerstag konnten wir die Ländervertretungen auf uns aufmerksam machen und erinnerten sie mehrfach daran, dass Atomenergie und fossile Energieträger nicht nachhaltig sind. Damit haben wir einige Delegationen provoziert. Danach wurde endlich richtig diskutiert“, meint Katja.

 

 

Auf eine erste Version des Schlussdokuments hatten die Jugendlichen konkreten Einfluss. Sie bewirkten das Einfügen eines ganzen Absatzes zu Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieses Dokument ist nun erst einmal auf Eis gelegt. „Unser Engagement war aber trotzdem nicht vergeblich. In späteren Verhandlungen oder im Bericht des Vorsitzenden werden unsere Worte vielleicht noch eine Rolle spielen“, hofft Katja. Auch für die Klimakonferenz im Dezember auf Bali sieht Katja nicht schwarz: „Der Ton der Verhandlungen dort wird um einiges schärfer sein. Die Europäische Union hat auf der CSD klar gemacht, dass sie sich nicht über den Tisch ziehen lässt. Das könnte ihr für Bali eine gute Ausgangslage verschaffen.“

 

 

Links: Online-Tagebuch der Jugenddelegierten: www.dbjr.de/jugenddelegierte

Offizielle Homepage der CSD: www.un.org/esa/sustdev/csd/policy.htm

 

Zur Person:

Katja Walter (24) studiert Technischen Umweltschutz an der Technischen Universität (TU) Berlin. Seit rund sieben Jahren engagiert sich die gebürtige Bambergerin in der KLJB, insbesondere in den Bereichen Gruppenleitungsschulung, Umweltschutz und erneuerbare Energien. Ihre Fachkenntnis und ihren Tatendrang bringt sie seit 2005 als aktive KLJB-Vertreterin in das Jugendbündnis Zukunftsenergie sowie in das Jugendkomitee für erneuerbare Energien im Bundesumweltministerium ein. Das Jugendbündnis Zukunftsenergie ist ein offenes Netzwerk von Jugendorganisationen und Einzelpersonen mit dem Ziel, die Energieversorgung 100% aus Erneuerbaren Energien zu decken.

 

 

Die Meldung als PDF-Download findet sich [hier].