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Donnerstag, 08. März 2007

Kampf dem Hunger - Stärkung ländlicher Räume

Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) fordert regionale Vermarktungsstrukturen für Lebensmittel. Nur durch die Stärkung ländlicher Räume und durch nachhaltiges Handeln und Wirtschaften können Armut und Hunger bekämpft werden.

Bad Honnef-Rhöndorf  (8. März 2007). 75% der Hungernden leben auf dem Land. „Deswegen ist es unumgänglich, ländliche und internationale Entwicklung miteinander zu verknüpfen“, forderte Christian Schärtl, Bundesvorsitzender der KLJB, in der vergangenen Woche bei der Bundesversammlung des Verbandes in Altbuchhorst bei Berlin. Die rund 100 Delegierten beschlossen ein entsprechendes Positionspapier. Darin hielten die Jugendlichen fest, dass die Bundesregierung im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft und mit dem in Deutschland stattfindenden G8-Gipfel  vor großen Herausforderungen stehe. Angesichts der steigenden Hungerzahlen sei es eine der dringendsten Aufgaben, Armut und Hunger weltweit zu bekämpfen. Zu erreichen ist dieses Ziel laut KLJB nur mit dem Prinzip der Ernährungssouveränität. Denn dieses vereint die Bekämpfung von Armut und Hunger mit der Stärkung ländlicher Räume sowie nachhaltigem Handeln und Wirtschaften.

Mit dem Positionspapier fordern die Delegierten des 70.000 Mitglieder starken Verbands insbesondere die Verantwortlichen der EU-Agrarpolitik zum Handeln auf. „In diesem Bereich bedarf es einer Neuausrichtung, welche der nachhaltigen Förderung ländlicher Räume dient und die gleichzeitig die Länder des Südens in den Blick nimmt“, so Schärtl.

Ernährungssouveränität ist das Recht für alle Nationen, ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selbst zu definieren. Schlüsselelement ist dabei die Bewahrung und der Neuaufbau von starken regionalen Vermarktungsstrukturen. Nur Produkte, die regional nicht unter natürlichen Vorraussetzungen produziert werden könnten, sollten importiert werden. Somit könnten für die ländlichen Räume weltweit wieder Einkommensquellen entstehen, die den dort lebenden Menschen Möglichkeiten zur Existenzsicherung bieten sowie die dort lebende Armut beseitigen. „Dies wird jedoch nur möglich, wenn in der Politik ressortübergreifend gedacht und gehandelt wird. Neben einer Kooperation zwischen Landwirtschafts- und Entwicklungspolitik braucht es vor allem auch eine enge Einbindung der Wirtschaftspolitik, damit nicht länger regionale Strukturen durch eine aggressive Welthandelspolitik zerstört werden“, so Schärtl.


Redaktion:
Christian Schärtl
KLJB-Bundesvorsitzender
c.schaertl@kljb.org

 


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