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Donnerstag, 25. Januar 2007

Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten im ländlichen Raum entscheidend für den Verbleib von jungen Menschen

„Viele junge Menschen sehen sich gezwungen, den ländlichen Raum zu verlassen“, so Christian Schärtl, Vorsitzender der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC)

 

Brüssel/Rhöndorf, 25. Januar 2007:  „Viele junge Menschen sehen sich gezwungen, den ländlichen Raum zu verlassen“, so Christian Schärtl, Vorsitzender der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC), als er diese Woche gemeinsam mit der Französischen Europaabgeordneten Bernadette Bourzai die Ergebnisse des EU-Pilotprojekts „Change the village“ vorstellte.

Schärtls Verband hat in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit dem Jugendverband Rural Youth Europe analysiert, wie die Situation junger Menschen in den ländlichen Räumen Europas ist. Im Mittelpunkt standen dabei die Beteiligungsmöglichkeiten in politischen und gesellschaftlichen Prozessen. Im Rahmen einer quantitativen und qualitativen Befragung wurden rund 2.500 Jugendliche aus 29 Europäischen Länder erreicht. Dabei wurde deutlich, dass sich über 50 Prozent der Befragten gezwungen sehen, ihre Dörfer zu verlassen, um Zugang zu weiterführender Ausbildung oder Arbeitsplätzen zu haben.
 
Ein weiteres Element des Projekts war die Schulung von Multiplikatoren des Verbandes, die in Kooperation mit dem Budapester Jugendzentrum des Europarates erfolgte. Darüber hinaus versuchten die Jugendlichen,  Lobbyarbeit für ihre Anliegen und den eigenen Lebensraum bei unterschiedlichsten Akteuren der europäischen Politik zu machen. Ein Ergebnis dieses zweijährigen Prozesses ist eine 60seitige Publikation, die ebenfalls im Europaparlament vorgestellt wurde. „Darin sind unter anderem  verschiedene Best-Practice-Beispiele lokaler ländlicher Jugendarbeit vorgestellt. Wir wollen damit Impulse geben, die zum Nachahmen anregen und Leben in unsere Dörfer bringen“, so Schärtl. Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden muss, sich mit ihrem Lebensraum zu identifizieren. Dies erfolge vor allem über breit gefächerte Partizipationsmöglichkeiten. Junge Menschen bräuchten Räume, um sich selbst ausprobieren, Ideen zu verwirklichen und sich in die Gesellschaft einbringen zu können. Gerade Jugendverbände, in denen junge Menschen selbst organisieren, seien für diese Anliegen der ideale Ort. Dies bestätigten auch die unterschiedlichen Akteure aus Politik und Gesellschaft, die bei der Vorstellung in Brüssel zugegen waren. Sie zollten der Katholischen Landjugendbewegung großen Respekt für das Projekt und ermunterten die Verantwortlichen des Verbandes, weiterhin für die ländlichen Räume Europas aktiv zu bleiben.

An diese Aufforderung anknüpfend gab Christian Schärtl einige Informationen über die weiteren geplanten Schritte: „Mit den Ergebnissen wollen wir uns als nächstes vor allem in die Europäische Agrarpolitik und die Zukunftsdiskussionen um den ländlichen Raum einbringen. Dort müssen vor allem Arbeitsplätze und Bildungsmöglichkeiten geschaffen werden, um den Menschen eine Zukunft zu geben.“


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Redaktion:
Christian Schärtl
MIJARC—Europavorsitzender
www.mijarc.info

KLJB-Bundesvorsitzender
c.schaertl@kljb.org 




 

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