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Montag, 29. Mai 2006

Experten: Ernährungssouveränität ist mögliches Mittel gegen Armut

Vertreter aus Politik und Gesellschaft diskutieren im Begegnungszentrum der KLJB beim Katholikentag über Ernährungssouveränität

Experten: Ernährungssouveränität ist mögliches Mittel gegen Armut

Saarbrücken / Rhöndorf, 29. Mai 2006: Katholische Fachverbände und Hilfswerke haben eine Stärkung der Landwirtschaft in Entwicklungsländern gefordert. Menschen in diesen Ländern müssten ihr Recht auf Nahrung selbst umsetzen können, sagte der Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Deutschland, Christian Schärtl, am Samstag auf dem Katholikentag in Saarbrücken. Sie hätten dabei auch das Anrecht, die eigene Landwirtschaft zu schützen, beispielsweise über Importverbote.
Auch das Bischöfliche Hilfswerk Misereor unterstützte das Konzept der so genannten Ernährungssouveränität als einen Beitrag zur weltweiten Hungerbekämpfung. Nachhaltige regionale Landwirtschaft helfe am effektivsten, Hunger und Armut entgegenzuwirken, sagte Misereor-Geschäftsführer Thomas Antkowiak. Er forderte aber zugleich Nachbesserungen an dem Konzept. Es müsse auch die Landwirtschaft auf der nördlichen Welthalbkugel sowie die Situation in Städten stärker berücksichtigen.
Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Paziorek (CDU), sagte, nur Ernährungssouveränität alleine reiche nicht aus. Auch die Regierungstätigkeit in den Staaten müsse sich verbessern. Susanne Liuthlen vom Aktionsbündnis „Gerechtigkeit Jetzt“ kritisierte die in der Welthandelsorganisation WTO vorhandenen Tendenzen zu einer völligen Liberalisierung des Marktes. Davon profitierten nur starke Länder und einige große Konzerne.

Redaktion:
Theodor Bolzenius
Pressezentrum 96. Katholikentag Saarbrücken

Das Dialogpapier zu Ernährungssouveränität finden Sie [hier].

Pressemeldung und Foto zum Download [hier].