HOME  |  SERVICE  |  Newsarchiv  |  2006
Dienstag, 23. Mai 2006

Gerechtigkeit durch Ernährungssouveränität

Gerechtigkeit durch Ernährungssouveränität Mitmachdorf der KLJB beim 96. Katholikentag in Saarbrücken

 

Mitmachdorf der KLJB beim Katholikentag 2006 in Saarbrücken

Rhöndorf, 24. Mai 2006: „Gerechtigkeit fängt im eigenen Kochtopf an.“ – davon ist Andreas Heger, Bundesseelsorger der KLJB überzeugt und führt weiter aus: „Wir zeigen beim Katholikentag in Saarbrücken, wie das eigene Konsumverhalten Produktionsbedingungen und damit Lebensverhältnisse anderer Menschen beeinflusst. Es macht einen großen Unterschied, ob ich meine Lebensmittel zu Dumpingpreisen im Discounter erstehe oder mich für regionale und saisonale Produkte entscheide.“

 

 

Das Mitmachdorf der KLJB
Im Jugendzentrum des Katholikentages (Otto Hahn-Gymnasium, Landwehrplatz 3, Saarbrücken) errichtet die KLJB deshalb ein Mitmachdorf rund um das Thema Ernährungssouveränität. Auf dem Dorfplatz vermittelten Kochworkshops den BesucherInnen ganz praktisch Informationen über regionales Kochen und Einkaufen. Im Dorf-Café werden fair gehandelte Süßigkeiten und Kaffee verkauft; ein Dorfbrunnen, der im Laufe der Tage kreativ gestaltet wird, stellt symbolisch die eigene Region in den Mittelpunkt. Und eine Kletterwand zeigt mögliche Wege und notwendige Anstrengungen auf dem Weg zu Ernährungssouveränität auf.


Am Samstag, den 27. Mai, 16.30 – 18.00 h, wird eine spannende Podiumsdiskussion die Möglichkeiten und Grenzen einer Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume aufzeigen.

 

Die Vision von Ernährungssouveränität
Weltweit gibt es derzeit 852 Millionen Hungernde, 75% davon leben in ländlichen Regionen, dort, wo Nahrung produziert wird. Hauptursache für den Hunger ist nicht der Mangel an Lebensmitteln, sondern sind ungerechte Verteilungsstrukturen und falscher Umgang mit Ressourcen und Gütern.


Im Prinzip Ernährungssouveränität sieht die KLJB eine Handlungsalternative, die sowohl in Entwicklungsländern, aber auch in Deutschland bzw. Europa Anwendung finden kann. Schlüsselworte sind bäuerliche Landwirtschaft, Regionalisierung von Wirtschaftskreisläufen, faire Preise für Lebensmittel sowie der Zugang zu den notwendigen Ressourcen. Davon profitieren gleichermaßen LandwirtInnen wie auch VerbraucherInnen. Es entstehen berufliche Perspektiven für die Bevölkerung in ländlichen Räumen, Abwanderung wird verhindert und die Lebensqualität in den Dörfern wird bewahrt. Nicht zuletzt entfallen durch regionales Wirtschaften lange Transportwege für Waren bzw. Rohstoffe – das entlastet die Umwelt und sorgt für gesunde und frische Lebensmittel.

 

Nähere Informationen zum Thema Ernährungssouveränität im Dialogpapier der KLJB (Download hier).


Redaktion:
Gabriele Woll,
Pressereferentin an der KLJB-Bundesstelle
g.woll(at)kljb.org

 

Pressemeldung, Pressemappe und Foto zum Download [hier].