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Freitag, 28. April 2006

"Super-GAU" auf dem Berliner Gendarmenmarkt

Erinnerung an Tschernbobyl   Die KLJB diskutiert gemeinsam mit anderen Jugendorganisationen im Jugendbündnis Zukunftsenergie beim Youth Energy Summit YES´06 über Erneuerbare Energien

Erinnerung an Tschernobyl: "Super-GAU" auf dem Berliner Gendarmenmarkt 

Berlin, 28. April 2006:  20 Jahre nach dem Reaktor-Unfall. 20 Jahre nach einem Ereignis, dass die Menschen weltweit aufrüttelte. 20 Jahre Diskussion über Sicherheit, über atomaren Müll, über Kosten, über Verantwortung. Aber wie viel haben wir gelernt? Junge Erwachsene diskutieren, wie eine nachhaltige Energieversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien aussehen soll.

 

Auf dem Youth Energy Summit – YES’06 trafen sich vom 20. - 23. April 170 junge Menschen aus Deutschland und Europa, um sich in 40 Workshops zu den Themen Atomindustrie, Energiepolitik und Erneuerbaren Energien auszutauschen und weiterzubilden. Dazu waren Experten wie die Träger des Alternativen Nobelpreises Prof. Hans-Peter Dürr, Mycle Schneider und Hermann Scheer eingeladen, die ihre wertvollen Erfahrungen zu diesen Themen weitergaben. Jan Thorbecke vom Organisationsteam erklärt das Konzept: „Das Ziel ist klar: Öl, Kohle und Uran sind endlich, ebenso wie die Belastbarkeit unseres Planeten. So entstehen Konflikte um diese Ressourcen. Langfristig gibt es keine Alternative zur Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien.“

 

Aus dieser Motivation wurden in den Workshops die Meilensteine zu dieser Vollversorgung erarbeitet und in einem Strategiepapier festgehalten. Junge Erwachsene aus Belarus erzählten von den noch immer spürbaren Folgen der Tschernobyl-Reaktor-Katastrophe. Eine Teilnehmerin dazu begeistert: „Vorträge von Professor Nesterenko sowie den weißrussischen Jugendlichen haben die Katastrophe von einer ganz persönlichen Seite aus beleuchtet. Sonst sind diese Ereignisse für uns nur schwer vorstellbar. Mir ist deutlich geworden: Wir dürfen mit der Atomkraft nicht weitermachen.“ Stattdessen muss für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung gesetzt werden.

 

Um diese Problematik an die Öffentlichkeit zu tragen, gab es am Samstag verschiedene dezentrale Straßentheater, die zu der Abschlussaktion des YES'06 am Gendarmenmarkt führten. Höhepunkt stellte ein simulierter Super-GAU dar, um die Risiken der Atomkraftnutzung zu verdeutlichen.

 

Im Anschluss wurde die Deklaration mit konkreten politischen Forderungen verlesen. Jan Thorbecke bringt sie auf den Punkt: „Wir fordern von den nationalen Regierungen ihre Förderinstrumente für Erneuerbare Energien stark auszuweiten, denn nur eine nachhaltige Energieversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien kann die heutigen Bedürfnisse erfüllen, ohne die Umwelt und die nachfolgenden Generationen zu schädigen.“

 

Der YES'06 hat die TeilnehmerInnen motiviert, sich gerade angesichts des 20. Jahrestages von Tschernobyl in den Prozess der Energiepolitik einzumischen und Ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.



Weitere Informationen und Fotos unter www.yes06.de im Pressebereich

Jugendbündnis Zukunftsenergie
Am Köllnischen Park 1a
10179 Berlin
Tel.: 030 / 27 58 65 84


Ansprechpartnerin:
Jeannine Marquardt, presse@bundjugend.de