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Montag, 24. April 2006

20 Jahre nach Tschernobyl

KLJB gegen weitere Spiele mit Atomenergie – Die Zukunft ist Erneuerbar

 

KLJB gegen weitere Spiele mit Atomenergie – Die Zukunft ist Erneuerbar

 

 

Rhöndorf, 24. April 2006: Anlässlich des Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl fordert die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) erneut, den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. „Die enormen Risiken der Kernenergienutzung lassen sich nicht wegdiskutieren und die Probleme wie Endlagerung, Strahlung beim Uranabbau sowie die Möglichkeiten der parallelen militärischen Nutzung sind nicht lösbar. Es ist eine unglaubliche Altlast, die die heutigen Verantwortungsträger den zukünftigen Generationen überlassen wollen.“ so Elmar Schäfer, Bundesvorsitzender der KLJB.

 

Sichere Alternativen, die zudem den Herausforderungen des Klimaschutzes und der Verknappung der Rohstoffe gerecht werden, sind längst vorhanden: Energie aus Sonne, Wind, Wasserkraft, Geothermie und Biomasse müssen genutzt werden. Ebenso gilt es, die Einsparpotentiale intelligent auszunutzen. Weitere Spiele mit der Atomenergie seien daher nicht nur verantwortungslos, sondern auch überflüssig. „Energiepolitik muss vor allem auch heißen, mit Generationengerechtigkeit ernst zu machen. Wer sich nur an kurzfristigen finanziellen Gewinnen orientiert, wird später eine gewaltige Quittung erhalten.“, betont Schäfer.

 

Noch heute – zwanzig Jahre nach der Explosion eines Reaktors des Kernkraftwerkes in Tschernobyl – kämpfen viele Menschen mit den Folgen  dieser Katastrophe. Die freigesetzte Radioaktivität macht große Landstriche für Generationen unbewohnbar, viele Menschen sind erhöhter Strahlenbelastung ausgesetzt  und viele sind durch die erhöhte Radioaktiviät erkrankt oder bereits gestorben. Sie alle sind Mahnung gegen die Atomkraft. Ein solcher Störfall kann jederzeit wieder passieren – der sofortige Ausstieg ist deshalb dringend geboten.

 

Die Erinnerung wach halten und die Alternativen aufzeigen waren die Ziel des Youth Energy Summit YES’06 am vergangenen Wochenende, an dessen Organisation die KLJB beteiligt war. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind von den heutigen Entscheidungen für die zukünftige Energiepolitik am stärksten betroffen und haben in Workshops und Diskussionsrunden mit Fachleuten ihre Vorstellungen der künftigen Energieversorgung erarbeitet. „Wir wollen eine Energieversorgung ohne Atomenergie und wir wollen weg von fossilen Energieträgern, die das Klima weiter aufheizen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss weltweit beschleunigt werden“, sagt Franziska Vogt – KLJB-Teilnehmerin auf der Konferenz.

 

Tschernobyl ist heute Mahnmal für eine verfehlte Energiepolitik, die mit großen Risiken verbunden ist.  Die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen lassen sich nur ohne Atomenergie und fossile Energieträger erreichen – ihre Zukunft ist Erneuerbar.

 

Ansprechpartner:

Franz Hänsler,
Referentin für Ökologie der KLJB-Bundesstelle
f.haensler@kljb.org