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Dienstag, 04. April 2006

Industrie zementiert veraltete Strukturen

KLJB protestiert mit anderen Organisationen im Jugendbündnis Zukunftsenergie gegen schwache Ergebnisse des Energiegipfels

KLJB protestiert mit anderen Organisationen im Jugendbündnis Zukunftsenergie gegen schwache Ergebnisse des Energiegipfels

 

Berlin, 4. April 2006: Am 3. April 2006 fand im Bundeskanzleramt der Energiegipfel statt. Anwesend waren fast nur Vertreter aus der Wirtschaft – das Jugendbündnis Zukunftsenergie, in dem sich auch die KLJB engagiert, und andere Umwelt- und Jugendverbände waren dagegen nicht eingeladen. Dabei ist eine Diskussion über unsere Energieversorgung ohne Berücksichtigung von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit vollkommen sinnlos.


Die zugesagten Investitionen für Forschung und den Bau neuer Anlagen fließen vor allem in fossile Kraftwerke. Das Jugendbündnis Zukunftsenergie fordert jedoch eine absolute Konzentration auf Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesparen. „Damit ist schon heute eine radikale Energiewende möglich, die im Übrigen auch positive berufliche Perspektiven für Jugendliche schaffen würde“, so Vera Neumann vom Jugendbündnis Zukunftsenergie. Die Beschränkung eines Energiegipfels auf den Strombereich lässt darüber hinaus ein schlüssiges Gesamtkonzept vermissen, welches auch den Verkehr und Wärmebereich mit einbezieht.


Wirklich neue Konzepte sind daher auch nach dem Gipfel nicht erkennbar. Bereits geplante Projekte und beschlossene Förderungen werden in ein Paket gepackt und unter neuem Namen verkauft. Die Bundesregierung und die Wirtschaftsunternehmen verstecken sich hinter wohlklingenden Scheinbegriffen und betonieren gleichzeitig die alten Strukturen in der Energieversorgung mit einer kartellartigen Machtkonzentration und einem klima- und umweltschädlichen Kraftwerkspark. Das Jugendbündnis Zukunftsenergie ist zutiefst enttäuscht, dass Kanzlerin Angela Merkel unter dem Druck der Atomindustrie den Atomausstieg 20 Jahre nach Tschernobyl erneut zur Diskussion gestellt hat. „Das einzige wirklich sinnvolle Vorgehen ist in unseren Augen der Sofortausstieg“ so Vera Neumann weiter.


Das Jugendbündnis Zukunftsenergie fordert, in den Folgeprozess der Erstellung eines Energiekonzeptes für die nächsten 15 Jahre voll einbezogen zu werden. Auf der europäischen Jugendenergiekonferenz Youth Energy Summit 2006 werden Jugendliche aus ganz Europa vom 20. -23. April ein Strategiepapier ausarbeiten, das die wichtigsten Schritte zur Erreichung einer  Energieversorgung durch 100% Erneuerbare Energien enthält. Wir setzen dabei vor allem auf Energieeinsparung und Effizienz. „Denn das sind immer noch die wirkungsvollsten Mittel zum Klimaschutz“, erklärt Stefan Fößel vom Organisationsteam der Konferenz: „Damit zeigen wir, wie’s anders geht.“

 

 

AnsprechpartnerInnen:

Franz Hänsler

Referent für Ökologie an der KLJB-Bundesstelle

f.haensler(at)kljb.org

Tel.: 02224 - 94 65 23



Irina Rau

YES2006 Projektbüro in der BUNDjugend-Bundesgeschäftsstelle

irina.rau(at)zukunftsenergie.org

Tel: 030/275 86 588

 
Weitere Infos:
www.zukunftsenergie.org bzw. www.YES2006.de