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Freitag, 31. März 2006

Energiegipfel – Ausgetretene Wege verlassen

KLJB fordert Weitsicht und Verantwortung vor den jungen Generationen

KLJB fordert Weitsicht und Verantwortung vor den jungen Generationen

Rhöndorf, 31. März 2006: Am Montag will die Bundeskanzlerin beim Treffen mit Unternehmensvertretern aus der Energiebranche über die künftige Gestaltung der Energiepolitik sprechen. Bei diesem Energiegipfel im Bundeskanzleramt geht es um Arbeitsplätze und Klimaschutz. KLJB-Bundesvorsitzender Elmar Schäfer: „Eine zukunftsfähige Energieversorgung, die die Ziele des Klimaschutzes, der Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und stabile Preise berücksichtigt, kann nur durch den gezielten Ausbau der Erneuerbaren Energien und Investitionen in Energieeffizienz erreicht werden. Wir müssen weg von den fossilen und atomaren Energieträgern. Kohle und Öl haben keine Zukunft – jetzt sind Verantwortung gegenüber der jungen Generation und Weitsicht in den politischen Entscheidungen gefordert.“


Insbesondere in strukturschwachen Gebieten entstehen durch Innovationen und regenerative Energieträger neue Erwerbs- und Einkommensquellen für die Bevölkerung. Gerade für Kinder und Jugendliche können dadurch Zukunftsperspektiven geschaffen werden. Die KLJB fordert deshalb, diese Potentiale zu nutzen und den Einstieg in die notwendige Energiewende deutlich zu beschleunigen. Heute getroffene Entscheidungen werden die Energiepolitik der nächsten 50 Jahre prägen. Besonders Kinder und Jugendliche werden von den Folgen der Entscheidungen betroffen sein.


Völlig verantwortungslos nennt Schäfer die aktuelle Diskussion über eine Aufweichung des Atomkonsenses. Dieser stelle lediglich einen Minimalkonsens dar: „Dem Klimawandel durch Ausbau der Atomkraft begegnen zu wollen, hieße ein Risiko durch ein anderes – noch größeres – zu ersetzen. Anstatt den Ausstieg zur Disposition zu stellen, sollte über eine weitere Laufzeitverkürzung und den sofortigen Ausstieg gesprochen werden“.


Die KLJB fordert die Bundeskanzlerin und die Bundesregierung auf, die Chance des Energiegipfels zu nutzen, um langfristige, verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz und für den raschen Ausbau aller Erneuerbaren Energien zu schaffen. Hierzu gehören die Fortsetzung und der Ausbau des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), die Weiterentwicklung der ökologischen Besteuerung und die verstärkte Förderung der regenerativen Wärmeerzeugung. Insbesondere die Nutzung der Biomasse zur Erzeugung von Treibstoffen, Strom und Wärme muss – unter Berücksichtigung von Naturschutz und Landwirtschaft – weiter vorangetrieben werden. Ebenso müssen Verordnungen geschaffen werden, die die Hersteller von elektronischen Geräten schrittweise zu höheren Wirkungsgraden sowie einem geringeren Energieverbrauch ihrer Produkte veranlassen. Deshalb müssen wettbewerbsorientierte Ansätze wie das sogenannte Top-Runner-Prinzip forciert werden.

Wie sich Jugendliche die Energieversorgung der Zukunft vorstellen und wünschen, werden TeilnehmerInnen aus ganz Europa vom 20. – 23. April 06 in Berlin beim youth energy summit – YES’06 diskutieren. Diesen Jugendenergiekongress veranstaltet die KLJB gemeinsam mit anderen Jugendumweltverbänden vom Jugendbündnis Zukunftsenergie.
 www.yes2006.de


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Ansprechpartner:

Franz Hänsler,

KLJB-Ökologie-Referent

Tel. 02224 - 94 65 23
f.haensler(at)kljb.org