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Freitag, 31. März 2006

Change the village - challenge yourself

MIJARC diskutiert mit EU-Politikern die Partizipationsmöglichkeiten Jugendlicher in ländlichen Räumen

MIJARC diskutiert mit EU-Politikern die Partizipationsmöglichkeiten Jugendlicher in ländlichen Räumen

 

Budepest/Rhöndorf, 31. März 2006: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Jugend Europas bei den parlamentarischen Versammlungen des Europarates zukünftig mehr Gehör findet“, versprach Daniel Goulet, Parlamentarier aus Frankreich bei der Podiumsdiskussion während eines Seminars der MIJARC Europa  (Internationale Katholische Land- und Bauernjugendbewegung) in Budapest vergangenen Donnerstag.

Schwerpunkt der einwöchigen Veranstaltung waren die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in ländlichen Räumen. Die MIJARC Europa veranstaltete dieses Seminar mit der Rural Youth Europe. Mit diesem Jugendverband betreibt sie seit über einem Jahr das Modellprojekt "Change the village – challenge yourself" zur Frage von Beteilungsmöglichkeiten. So wurde in diesem Rahmen eine Onlinebefragung organisiert, an der über 1800 Jugendliche aus 29 Europäischen Ländern teilnahmen. Dabei wurde deutlich, dass rund 22 Prozent der Befragten sich gezwungen sehen, früher oder später den ländlichen Raum zu verlassen, weil sie vor Ort keinen Arbeitsplatz finden. Unter anderem diese Problematik diskutierten die rund 70 TeilnehmerInnen des Seminars in Budapest. Dabei wurde vielfach deutlich, wie wichtig lokale und regionale Strukturen ist, um den ländlichen Raum nachhaltig zu stärken. Gerade lokale Märkte müssen wieder stärker gefordert werden, um Kapital und Einkommen in der Region zu halten. Einhellig waren die Jugendlichen auch der Meinung, dass Bildung das zentralste Element ist, um Bleibeperspektiven einerseits und Partizipationsmöglichkeiten andererseits zu stärken. Drei Tage arbeiteten die TeilnehmerInnen an Lösungsstrategien für die Zukunft ihrer Dörfer. Kernfrage war: Wie können sich Jugendliche in die Entwicklungen einbringen?Am vierten Tag wurden die Ideen mit VertreterInnen des Europarates, der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament sowie anderer Einrichtungen dieser Art im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörtert. An der Diskussionsrunde nahm auch Christian Schärtl, Bundes- und Europavorsitzender der KLJB/MIJARC, teil, der die Bedeutung selbstorganisierter Jugendarbeit für eine gewinnbringende Beteiligung junger Menschen in gesellschaftlichen und politischen Diskussionen unterstrich: „Jugend muss vernetzt sein, wie es in Verbänden der Fall ist, um sich im gemeinsamen Dialog Meinungen zu bilden, voneinander lernen zu können und so die eigenen Visionen selbstständig nach außen kommunizieren zu können.“ Im Rahmen der  Diskussion wurde auch deutlich, dass die ländlichen Jugendverbände vor Ort sehr viel bewegen und einen ausgezeichneten Experimentierraum bieten, in dem die junge Generation lernen kann, Verantwortung für den ländlichen Raum und die Gesellschaft zu übernehmen. Zahlreiche Beispiele haben dabei gezeigt, wie viele innovative Ideen die Jugendarbeit hervorbringen kann, um unsere Gesellschaft positiv zu stärken. Dies wurde auch von den verschiedensten politischen Vertretern betont, die an der Diskussion teilnahmen. Gleichzeitig bekräftigten sie, dass sie gemeinsam mit den Landjugendverbänden den ländlichen Raum stärken wollen, damit die Menschen dort auch in Zukunft eine Bleibeperspektive finden. Christian Schärtl sicherte im Namen der MIJARC zu, dass der Verband weiterhin Sorge tragen will, junge Menschen zu motivieren, sich für ihren Lebensraum einzusetzen, vor Ort aktiv zu werden und diese Aktivitäten europaweit zu vernetzen.

Gabriele Woll
Pressereferentin KLJB-Bundesstelle
g.woll(at)kljb.org

 

Foto zum Download [hier].

Bildunterschrift:

Der MIJARC-Europa- und KLJB-Bundesvorsitzende Christian Schärtl (rechts) unterstreicht bei der Podiumsdiskussion die Rolle der Jugendverbände für die Herausbildung von Standpunkten und Visionen.