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Montag, 30. Januar 2006

Potentiale fördern statt Mangel beklagen

Bundesweites Landpastorales Symposion – Bischof Wanke: „Das ist die Stunde der Verbände“

Potentiale fördern statt Mangel beklagen – Bischof Wanke: „Das ist die Stunde der Verbände“

 

Rhöndorf, 30. Januar 2006. Unter dem Motto „neu-LAND-kirche“ lockte das zweite bundesweite Symposion am 27./ 28. Januar 2006 mehr als 100 Landakteure, darunter Weihbischöfe und Domkapitulare verschiedener Bistümer, in die Katholische Landvolkhochschule auf den Volkersberg bei Fulda. Gastgeber waren die Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und die Katholische Landvolkbewegung (KLB) unterstützt durch das Sekretariat der Deutschen Bischofs-konferenz.

 

Bischof Wanke aus Erfurt und der Generalvikar der Diözese Osnabrück Theo Paul waren sich einig, dass die tiefgreifenden Umbrüche auf dem Land die Kirche verändern. Beide betonten beeindruckt das hartnäckige und kreative Engagement der katholischen Landverbän-de und Landvolkshochschulen als Zukunftskonzept. „Kirche muss auch ohne Priester oder regelmäßige Eucharistiefeiern erlebbar und spürbar sein“, forderte der Erfurter Bischof Joachim Wanke. Ausschlaggebend dafür sei das Engagement in Diakonie und Verkündigung. „Darum ist die derzeitige Ausdünnung einer Seelsorge, die auf Hauptamtlichen beruht, zugleich die Stunde der Verbände.“

 

Zu mehr Mut, die kirchlichen Strukturen zu verändern, rief die Franziskanerin Edith-Maria Magar, Aufsichtsratsvorsitzende eines Sozialkonzerns und Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes auf: „Wir müssen Potentiale fördern, Charismen entdecken und anerkennen, durch Personalentwicklung und Personalpflege Kompe-tenzen festigen.“ Ihr Orden hat sich deshalb entschieden, weltliche Oberinnen einzusetzen, um die christlichen Werte auch in Zeiten eigenen Nachwuchsmangels in den Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen zu erhalten.

 

Für die neuen Wege und Ideen, die mit dem Symposion in den Landgemeinden angestoßen werden sollen, stellte der Weyarner Bürgermeister Pelzer als obersten Grundsatz voran: „Es braucht Menschen, die mit Leidenschaft dahinter stehen.“ Durch umfassenden Informationsfluss, Partizipationsmöglichkeiten auf allen Handlungsebenen und professionelle Unterstützung wurden in Weyarn BürgerInnen aktiviert und die Resignation der Gemeinde in Motivation und Handlungswillen gewandelt. „In der Kirche wird dagegen noch viel zu oft ‘von oben nach unten’ gedacht, statt nach den Bedürfnissen der Menschen zu fragen. Das frustriert und lähmt“, so KLJB-Bundesseelsorger Andreas Heger.

 

Angeregt durch die Visionen und Ausführungen der Referenten formulierten die Teilnehmenden des Symposions ihre Leitsätze für das kirchliche Handeln auf dem Land, um die Ideen und Impulse der Tagung in die Gemeinden zu tragen und dort zu Motoren von Regi-onalentwicklung und lebendiger Kirche zu werden. (zum Download unter www.neu-LAND-kirche.de und www.kljb.org).

 

Die Ergebnisse des Symposions werden im Laufe des Jahres von den Veranstaltern mit den Mitgliedern der Pastoralkommission der Deut-schen Bischofskonferenz diskutiert. KLJB und KLB tragen dafür Sorge, dass die ländlichen Kircheninitiativen mit einem weiteren Symposion in zwei bis drei Jahren vernetzt werden.

 

Das Landpastorale Symposion neu-LAND-kirche tagte von Freitag, 27.,  bis  Samstag, 28. Januar 2006 in der Katholischen Landvolkshochschule Volkers-berg, Diözese Würzburg (Nähe Fulda). Über 100 Landakteure aus ganz Deutschland waren zusammengekommen, um gemeinsam mit anderen Regionalentwicklern neue Wege für eine Pastoral auf dem Land zu entwickeln.  Weitere Infos: www.neu-LAND-kirche.de

 

Redaktion:
Gabriele Woll, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der KLJB-Bundesstelle. g.woll(at)kljb.org