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Donnerstag, 03. November 2005

KLJB erhält Tassilo Tröscher-Preis

Die KLJB ist mit dem diesjährigen Tassilo Tröscher-Preis geehrt worden. Damit wurde das Engagement der KLJB für eine nachhaltige ländliche Entwicklung gewürdigt.

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Deutschlands ist am 3. November 2005 in Göttingen mit dem diesjährigen Tassilo Tröscher-Preis geehrt worden.

Damit würdigt die Tassilo Tröscher Stiftung der Agrarsozialen Gesellschaft das Engagement der KLJB für eine nachhaltige ländliche Entwicklung und Stärkung von Partizipation Jugendlicher. Im Namen des gesamten Verbandes nahmen die KLJB-Bundesvorsitzenden Monica Kleiser und Christian Schärtl den Preis entgegen.

Es wurde besonders der innovative praktische Ansatz der neu-LAND-Kampagne gelobt. Diese stärke die Partizipation Jugendlicher wie auch die Auseinandersetzung mit Aspekten einer nachhaltigen ländlichen Gestaltung. Insgesamt habe die neu-LAND-Kampagne dazu beigetragen, sowohl unter den Jugendlichen als auch in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für das Potential ländlicher Räume zu schaffen.

Bei der Kampagne „neu-LAND.de – hier wird gebaut“ waren Jugendliche aufgerufen, ein Stück Land in ihrem Dorf nach den Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Soziale, ökologische, landwirtschaftliche und entwicklungspolitische Projekte wurden mit viel Ideenreichtum und Tatendrang realisiert.

Ungeheure Vielfalt an Aktionen
In über 130 KLJB-Ortsgruppen in Deutschland haben sich Jugendliche an der neu-LAND-Kampagne beteiligt. Die offene Aufgabenstellung trug der Kreativität und Verschiedenartigkeit der Jugendlichen Rechnung. So wurde beispielsweise ein Barfußpark gestaltet, in mobilen Dorfläden Gemüse verkauft, Hühner gehalten und unter dem Motto „rent a chicken“ artgerechte Tierhaltung ins Gespräch gebracht oder über die Grenzen hinweg ein deutsch-französischer Freundschaftswald gepflanzt. Ein Dorfnachbau in Modellgröße verdeutlichte Zusammenhänge in Dorfstruktur und Ökologie, andernorts versetzten Landjugendliche geradezu Berge und belebten einen verwilderten Burgberg neu.

Partizipation Jugendlicher
Die vielfältigen Aktionen haben „neu-LAND“ zum Synonym für das tatkräftige
Engagement Landjugendlicher in der KLJB, für lokales Handeln und globales Denken, für Kreativität und Partizipation gemacht, resümiert der KLJB-Bundesvorsitzende Christian Schärtl „Mit ihren neu-LAND-Projekten sind die Jugendlichen zu Akteuren in ihrem Dorf geworden. Sie mischen sich ein, wenn es um eine zukunftsfähige Gestaltung des ländlichen Lebensraumes geht.“

Wie lebens- und zukunftsnotwendig ein solches Mitgestalten und Teilhaben am Dorfgeschehen ist, liegt für die KLJB-Bundesvorsitzende Monica Kleiser auf der Hand: „Wo ich mich beteiligen, wo ich mich einbringen kann, wo ich Ideen verwirklichen kann, wo Menschen bereit sind für Veränderungen, für Tapetenwechsel, da wird – besonders für Jugendliche – der Wohnort zum Lebensort, zur Heimat, zu einem Ort mit Lebensperspektiven.“

Verbandlicher Hintergrund zur neu-LAND-Kampagne war die intensive Auseinandersetzung der KLJB mit dem Strukturwandel ländlicher Räume, die 2004 im Positionspapier „Baustelle Land“ mündete. Hierin fordert die KLJB unter anderem die Stärkung von Zukunftschancen und Bleibeperspektiven, eine Förderung bürgerschaftlichen Engagements sowie die Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft (zum Download unter www.kljb.org). Die neu-LAND-Kampagne wurde von einem eigens eingerichteten Fachbereich umfangreich begleitet und ausgewertet. Gefördert wurde neu-LAND.de von der Aktion Mensch.

Das Preisgeld in Höhe von 3000 € leitet die KLJB weiter an die Stiftung Junges
Land, mit der Maßnahmen und Projekte im Bereich der Jugendarbeit im ländlichen Raum auch über die Kampagne hinaus gefördert werden sollen. Erst im Frühjahr 2005 hatte die KLJB diese Stiftung ins Leben gerufen, da die neu-LAND-Kampagne den Bedarf einer gezielten Förderung ländlicher Jugendarbeit deutlicht gemacht hatte.

Der Tassilo Tröscher-Preis wird jährlich von der Tassilo Tröscher-Stiftung der
Agrarsozialen Gesellschaft e.V. (ASG) vergeben und zeichnet beispielhafte Initiativen aus, mit denen die Lage der Menschen in ländlichen Regionen verbessert werden kann. Die ASG würdigt mit dem Preis sowohl herausragende Forschungsprojekte wie auch Publikationen oder praktische Maßnahmen und Projekte zur Dorfentwicklung, umweltverträglichen Landwirtschaft, agrarsozialen Sicherung und nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume.

 

Gabriele Woll
Pressereferentin KLJB-Bundesstelle
g.woll(at)kljb.org

 

Die gesamte Pressemappe zum Download [hier].