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Dienstag, 16. August 2005

Gerechte Chancen in einer globalen Welt

Podiumsdiskussion im 'global village' der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) vor der Bonner Beethovenhalle über Fragen zu Globalisierung

Podiumsdiskussion im 'global village' der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) vor der Bonner Beethovenhalle über Fragen zu Globalisierung

 

Bonn, 16. August 2005. Im global village der Katholischen Landjugend vor der Bonner Beethovenhalle haben heute Vertreter aus Politik, Verbänden und Hilfsorganisationen die Chancen und Gefahren der zunehmenden Globalisierung diskutiert.

Vor jugendlichen Besuchern aus aller Welt veranschaulichten die Diskussionsteilnehmer die christliche Verantwortung für eine gerechte Welt und verwiesen auf die enge Verbindung zwischen Globalisierung, Bewahrung der Schöpfung und dem Schutz des Friedens.

Klaudius Gansczyk von der Global Marshall Plan Initiative unterstrich dabei die Notwendigkeit einer globalen politischen Ordnungsinstanz, und forderte einen gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich.

Prof. Dr. Andreas-Pazifikus Alkofer, Lehrstuhlinhaber für Theologische Ethik in Chur, mahnte an, dass der mit Globalisierung einhergehende Austausch von Kultur und Gütern nicht in Dominanzen münden dürfe. Schöpfungsverantwortung sah er als globale Frage, die auch entscheidend im Kontext internationaler Gerechtigkeit sei.

Der Generalsekretär von Pax Christi, Dr. Reinhard J. Voß, verwies auf die Chancen der Kirche als globalisierte Institution bei der Mitgestaltung von Globalisierungsprozessen. Gleichzeitig nahm er die Bevölkerung und Regierungen in die Pflicht: "Wenn Kriege zur Energiesicherung unseres hohen Lebensstandards geführt werden, ist der Kampf gegen Armut uns Ungerechtigkeit eine grundlegende Art der Friedenssicherung."

Die Bedeutung Erneuerbarer Energien als friedenssicherndes Element hob auch der Journalist Franz Alt hervor: "Wir haben die Wahl zwischen Krieg um Öl oder Frieden mit Sonne." Sonnenenergie biete gerade für die ländlichen Regionen Afrikas ein enormes Entwicklungspotential. "Und die Sonne hat noch nie eine Rechnung gestellt."

George Dixon Fernandez, Präsident MIJARC-Welt, verdeutlichte, welche Auswirkungen der Globalisierung auf den ländlichen Raum Indiens hat: Hier seien oft nur die Negativfolgen zu spüren, etwa Großkonzerne wie Coca Cola, die die Wasserversorgung ganzer Gebiete trockenlegen, oder eine enorme Landflucht aufgrund zunehmender Absatzschwierigkeiten von Kleinbauern. Für die weltweit organisierte katholische Landjugend biete sich hier die Chance zur Mitgestaltung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung.

KLJB-Bundesvorsitzende Monica Kleiser forderte, den derzeitigen Globalisierungsprozessen gerade in der Lebensmittelwirtschaft als Gegenbewegung eine verstärkte  Regionalisierung entgegenzusetzen. Der Landjugend als "globalisierter" Verband komme hierbei eine Vorreiterrolle zu.

 

Gabriele Woll,

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit g.woll(at)kljb.org

 

Aktuelle Fotos aus dem global village finden Sie zum Download unter www.kljb-global-village.de