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Montag, 01. März 2004

Dr. Birgit Hoyer will alle Akteure auf dem Land vernetzen

Stapelfeld/Bad Honnef, 1. März 2004: Kirche auf dem Land braucht ein Netzwerk aller Akteure. Das ist ein Ziel der landpastoralen Arbeit der Katholischen Landjugendbewegung, das mit der erneuten Wiederwahl von Dr. Birgit Hoyer als ihrer Bundesseelsorgerin unterstrichen wurde. Die 37jährige promovierte Theologin profiliert das Thema Kirche in ländlichen Räumen seit dem Beginn ihrer Tätigkeit. Die Bundesversammlung der Katholischen Landjugendbewegung unterstützte die Bundesseelsorgerin ausdrücklich in ihrem Engagement, die landpastoralen Prozesse und strukturellen Umbrüche in den Bistümern zu bündeln, miteinander zu vernetzen und Lobbyarbeit für die Kirche auf dem Land zu leisten.

 

Wichtiger Meilenstein dafür war das Symposion "neu-LAND-kirche", das Ende 2003 zum ersten Mal bundesweit engagierte Frauen und Männer, Laien und Priester an einen Tisch brachte. In diesem Forum wurden deutliche Worte gefunden für die Überforderung von ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen der Kirche, die durch das Zusammenlegen von Pfarreien zu weitläufigen Seelsorgeeinheiten diesen Begriff schnell ad absurdum führen. Besonders viele Jugendliche und Frauen aus katholischen Verbänden tragen die Kirche auf dem Land und ringen mit der Frage, wie sie unter den Bedingungen der modernen Gesellschaft und der damit einhergehenden Vielfalt der Lebensstile in der sozialen Dichte des Dorfes ihrem christlichen Auftrag nachkommen können. Hoyer empfahl in ihrer Wahlrede, die sie als Gespräch mit der Versammlung führte, den Kirchenleitungen dringend in diesem Sinne dem Vorbild der katholischen Landverbände zu folgen. An vorderster Stelle steht die Frage, wie der Auftrag der Kirche, die Freiheit und das Glück eines Jesus von Nazareth für das Leben heutiger Menschen übersetzt werden kann. Dazu braucht es in einem zweiten Schritt kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nah an den Lebenserfahrungen der Dorfbevölkerung dran sind. Landseelsorge ist heute eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, in der sich Kirche auch als politischer Akteur verstehen muss.

 

In Erfüllung ihres Auftrags hat die Kirche, die höchst unterschiedlichen Gruppen und Strömungen eines Dorfes zu integrieren und sie handlungsfähig zu machen. In den kommenden 3 Jahren wird Hoyer diesen Auftrag weiter vorantreiben und Verbände, Kirchenleitungen, soziale Dienste und die Kommunalpolitik für diesen Prozess mit ins Boot holen, der für die Kirche und das Land überlebensnotwendig ist.

 

Die in Bamberg ansässige verheiratete Mutter wird dafür weiter zwischen ihrem Wohnort und der Bundesstelle der KLJB in Rhöndorf bei Bonn hin und herpendeln und im ganzen Bundesgebiet unterwegs sein.

 

Weitere Informationen sowie den Beschluss "Baustelle Land - Agenda für die Zukunft ländlicher Räume" der Bundesversammlung 2004 gibt es hier als PDF-Datei (147 KB).

 

Die KLJB ist ein Jugendverband mit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im ländlichen Raum.

Redaktion: Gabriele Kiefer, Pressereferentin

 

Bilder von der Bundesverammlung