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Donnerstag, 19. Februar 2004

Mittelständische landwirtschaftliche Betriebe stehen unter Konkurrenzdruck

Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands grundsätzlich für eine EU-Agrarreform - Reformvorschläge nicht optimal - Dumping auf den Weltmärkten problematisch - Aufwind für Naturschutz mehr

Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands grundsätzlich für eine EU-Agrarreform - Reformvorschläge nicht optimal - Dumping auf den Weltmärkten problematisch - Aufwind für Naturschutz

 

Bad Honnef, 19. Februar 2004: Die wirtschaftlichen, ökologischen und internationalen Auswirkungen der EU-Agrarpolitik standen auf der Tagesordnung der Katholischen Landjugendbe-wegung Deutschlands, die am Wochenende ein Seminar zur EU-Agrarpolitik mit Vertretern der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Misereor und dem Naturschutzbund (NABU) durchführte.

 

Dr. Werner Kleinhanß von der Bundesforschungsanstalt in Braunschweig machte deutlich, dass die Auswirkungen der geplanten Umverteilung finanzieller Mittel in der Umsetzung in Deutschland größer sein werden als erwartet. Extensivere und kleinere Betriebe werden beispielsweise durch die Entkopplung nach dem Flächenmodell bevorzugt. Für mittlere Betriebe, die derzeit noch konkurrenzfähig sind, besteht allerdings die Gefahr, dass sie stärker unter Existenzdruck geraten. Aus Sicht junger Landwirte und Landwirtinnen ist eine langfristige Perspektive der Politik für die zukunftsfähige Ausrichtung ihrer Betriebe unerlässlich.

 

Florian Schöne, Agrarreferent des NABU, stellte die ökologischen Aspekte der EU-Agrarreform und die Anliegen der Naturschutzverbände vor. Beim Thema FFH (Flora Fauna Habitat) wurden die gemeinsamen Interessen von Naturschützern und Landwirten deutlich. Das Votum für Ausgleichszahlungen für Flächen in FFH-Gebieten, die dadurch an Wert verlieren, brachte die Naturschützer auf die Seite der Landwirtschaft. "Es gibt mehr gemeinsame Interessen mit dem Naturschutz als oft gedacht," meint Laurenz Pott, Junglandwirt aus Lingen/Emsland.

 

Alicia Kolmans von MISEREOR rückte die internationalen Verflechtungen der EU-Agrarpolitik in den Mittelpunkt. "Durch die Entkopplung wird ein Schritt in die richtige Richtung gegangen. Das Dumping auf den Weltmärkten findet damit aber keine Ende. Eine Signalwirkung für die Länder des Südens bleibt aus", resümiert die Teilnehmerin Carolin Grieshop, die für die KLJB auch auf Europaebene in der MIJARC (Internationale Katholische Land- und Bauernjugendbewegung) aktiv ist.

 

Die KLJB ist ein Jugendverband mit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im ländlichen Raum.

Redaktion: Bettina Hoffmann, Agrarreferentin

& Gabriele Kiefer, Pressereferentin