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Samstag, 17. August 2002

MIJARC will das Land nachhaltig gestalten

Generalversammlung der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung wählt neues Europateam - Europäische Idee stärken

Generalversammlung der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung wählt neues Europateam - Europäische Idee stärken

 

Bad Honnef/Brügge (Belgien), 17. August 2002: "Jugendverbände sind notwendige und wichtige Partner für die Gestaltung der ländlichen Räume in Europa." Dies hielt die Internationale Katholische Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC) Europas in ihrem neuen politischen Papier zur Entwicklung des ländlichen Raums fest, das in den letzten Tagen bei der Generalversammlung in Brügge (Belgien) erarbeitet wurde. Bei der Versammlung war auch eine Delegation der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Deutschlands vertreten. Bei der Versammlung wurden Berta Vizcarra Mir (Katholische Landjugendbewegung Spanien), Guillaume Crépin (Christliche Landjugendbewegung Frankreich) und Christian Schärtl (Bundesvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands) zu Europavorsitzenden gewählt.

 

In Brügge trafen sich rund 70 Delegierte aus 11 Nationen. Als neues Vollmitglied konnte bei dieser MIJARC-Generalversammlung die KLJ (Katholische Landjugend) Belgiens mit rund 30.000 Mitgliedern aufgenommen werden. Insgesamt sind damit rund 200.000 Mitglieder in der MIJARC Europa zusammengeschlossen, die sich auf sechs Vollmitglieder und zahlreiche Kontakt-Bewegungen verteilen.

 

In einem inhaltlichen Studienteil setzten sich die Delegierten mit dem ländlichen Raum auseinander. Dabei wurden insbesondere die Rolle der Kirche, die Mitbestimmungsmöglichkeiten Jugendlicher, die Rolle der Landwirtschaft und internationale Zusammenhänge unter die Lupe genommen. Nach eingehenden Analysen, Diskussionen mit Experten und Besichtigungen lokaler Projekte wurde versucht festzuhalten, was für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes erforderlich ist. Daraus ergaben sich nicht nur politische Forderungen, sondern auch Handlungsansätze für die MIJARC. Diese notwendigen Schritte mündeten in das Positionspapier, das von der Versammlung verabschiedet wurde. So wird festgehalten, dass es notwendig sei, junge Leute als lebendige Akteure für den ländlichen Raum zu gewinnen. Das Dorf müsse mehr bieten, als nur eine Wohnstätte zu sein. Es müsse vielmehr wieder ein Platz zum Leben werden, in dem Kinder aufwachsen können, Menschen Arbeit und ein Zuhause finden. Es brauche nach Ansicht der Delegierten der Generalversammlung einen Politikwandel hin zu einer europaweiten nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit erkannt, dass es - insbesondere mit der EU-Osterweiterung - mehr denn je intensivere Kontakte mit den Menschen in Osteuropa brauche. Deshalb wurde für den neuen Arbeitsplan der MIJARC beschlossen, bereits bestehende Ostkontakte zu Landjugendbewegungen weiter zu intensivieren und die dortige Arbeit zu unterstützen. Außerdem soll in den nächsten Jahren an der christlichen Identität des Verbandes weiter gearbeitet werden. Dazu wird es im Frühjahr nächsten Jahres ein Seminar in Budapest geben. Im Herbst diesen Jahres wird bereits ein Seminar zum Thema Jugendpolitik stattfinden.

 

Während der zehntägigen Versammlung standen auch Wahlen zum Europavorstand an, dem sogenannten Europa-Team, nachdem die Amtszeit von Christine Brandmeir (KLJB Deutschland), Mickael Schmitt (Frankreich) und Anna Santacana (Catalonien) endete. Nach einer persönlichen Vorstellung und Befragung der Kandidaten wurden folgende Europavorsitzende durch geheime Abstimmung gewählt: Berta Vizcarra Mir (Spanien), Guillaume Crépin (Frankreich) und Christian Schärtl (Deutschland). Jeder der Kandidaten erhielt jeweils 100% der Stimmen.

 

Für die nächsten drei Jahre liegt es nun in den Händen des neuen Europa-Teams, den Europaverband zu leiten. Einen besonderen Schwerpunkt wird dabei die Auseinandersetzung mit dem ländlichen Raum spielen. So ist unter anderem geplant, eine wissenschaftliche Studie über die Situation Jugendlicher auf dem Land in Europa zu erarbeiten. Sie soll Grundlage für die Mitgestaltung Europas sein, in die sich die MIJARC einbringen will. Ganz besonders wichtig ist dem Verband dabei, die Idee von einem gemeinsamen Europa wieder zu stärken, nachdem diese in der Gesellschaft in den letzten Jahren zurück ging.

 

Weitere Informationen gibt es unter: www.mijarc.info

Redaktion: Gabriele Kiefer, Pressereferentin