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Sonntag, 04. August 2002

KLJB-Bundestreffen gipfelte in einem verheißungsvollen Gottesdienst

1.200 Jugendliche aus aller Welt machten in Teisendorf Weltkirche erlebbar - Weihbischof Haßlberger bestärkte Jugendliche ihre eigenen Wege zu gehen - Landjugendgottesdienst setzte liturgisch zukunftsweisende Akzente - KLJB-Bundesvorstand dankte allen TeilnehmerInnen und Teisendorfern für vier Tage guter Begegnungen und Zusammenarbeit

1.200 Jugendliche aus aller Welt machten in Teisendorf Weltkirche erlebbar - Weihbischof Haßlberger bestärkte Jugendliche ihre eigenen Wege zu gehen - Landjugendgottesdienst setzte liturgisch zukunftsweisende Akzente - KLJB-Bundesvorstand dankte allen TeilnehmerInnen und Teisendorfern für vier Tage guter Begegnungen und Zusammenarbeit

 

Bad Honnef/Teisendorf, 4. August 2002: Zum Abschlussgottesdienst des KLJB-Bundestreffens um 9.30 Uhr in Teisendorf fanden sich alle zusammen: Teisendorfer Bürgerinnen und Bürger, Bayern, Norddeutsche, Rheinländer, Münsterländer, Afrikaner, Franken, und Lateinamerikaner, ein Weihbischof und eine Bundesseelsorgerin. Sie feierten heute "Zamma" (zusammen) im Zelt "das Fest des Glaubens an uns selbst, aneinander, an Gott", wie Bundesseelsorgerin Dr. Birgit Hoyer es in ihren Begrüßungsworten formulierte. Da nahm sie auch Bezug auf den biblischen Text, der Gottes Verheißung einer Welt, in der Milch und Honig fließen, beschreibt. In der vorrausgegangenen Nacht seien nicht Milch und Honig sondern Unmengen von Regenströmen durch die Zelte geflossen und anschließend sei das KLJB-Bundestreffen von einer Flutwelle von Einsatzhelferinnen überrollt worden. Wellen der Begeisterung zogen an dieser und anderen Stellen durch den Gottesdienst, wie auch durch das gesamte Bundestreffen und brachen in spontanen Applaus während und nach dem Gottesdienst aus.

 

"Es war einmalig, so was habe ich noch nie erlebt", sagte Gisela Hager aus Teisendorf und drückte damit das Gefühl der vielen GottesdienstteilnehmerInnen und TeilnehmerInnen des Bundestreffens aus, die stark von den Worten und einzelnen Elementen der liturgischen Feier angesprochen wurden. Unkonventionell wurde die Lesung aus dem Buch Exodus musikalisch unterlegt und unterstützte die Dramaturgie der biblischen Aussage, ebenso wie der "brennende Dornbusch", der Weihrauchschwaden in den Himmel trug. Konzentrierte Stille und begeisterte Gesänge, unterstützt vom Jugendchor Teisendorf, wechselten sich ab. Weltkirche und Solidarität lebten beim Vortrag des Evangeliums in vier Sprachen und bei der Kollekte, die für den Solidaritätsfonds der Internationalen Katholischen Land- und Bauernjugendbewegung (MIJARC) ist.

 

Gespannte Stille lag während der gemeinsamen Predigt von KLJB-Bundesseelsorgerin Dr. Birgit Hoyer, der KLJB'lerin Nicole Bader aus der Diözese Würzburg und Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger im Raum. "Ein Land in dem Milch und Honig fließen ist uns verheißen und Gott meint es ernst damit", sagte die Bundesseelsorgerin zu Beginn der Predigt. Diese Zusage enthalte aber auch einen Auftrag. "Wir müssen losgehen auf das verheißene Land, damit wir es sehen." Am Bundestreffen sei es deutlich geworden, da seien Leute gewesen, die Visionen für das Land haben und Hand an die Zukunft legen. Leute seien sichtbar geworden, die Ideen hätten und den Kopf nicht in den Sand steckten. Während der vier Tage am Bundestreffen hätten staunende WorkshopleiterInnen, Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, PolitikerInnen und TeisendorferInnen von diesen motivierten Jugendlichen gesprochen, die so beigeistert bei der Sache seien. "Aufbrechen in ein Land, in dem Milch und Honig fließen heißt: Einzelne müssen entschlossen losgehen, selbstbewusst und mit viel Glauben an sich selbst und an Gott." An Nicole Bader richtete Birgit Hoyer darum die Frage: "Du bist Christin, du bist in der KLJB - traust du dir das zu, Nicole?" "Ich kann das nicht. Warum nicht jemand anderes? Das waren meine Gedanken, als ich gefragt wurde, diesen Part im Gottesdienst zu übernehmen", sagte die KLJB'lerin. Ähnlich wie Mose in der biblischen Erzählung wollte sie die Anfrage zurückweisen. Die Selbstzweifel zu überwinden oder offen Zeugnis für den Glauben abzulegen, sei eben oft schwer, auch als KLJB'lerin. "Glaube ist zu einem Tabuthema geworden, darüber zu reden macht angreifbar, verwundbar", sagte Nicole Bader. An Weihbischof Haßlberger richtete sie die Worte: "Moses ist zu beneiden, Gott ruft ihn an, gibt sich ihm zu erkennen als der Ich bin der, ich bin da. Wie kann das heute gehen, wie kann ich Gott erkennen, wie spüren, Gott ist der Ich bin da?" "Viele denken heute Moses hat es gut, er hat Gott erfahren und wir nicht", antwortete Weihbischof Haßlberger. "Gott begegnet uns auch heute. Muße, sich zurücknehmen, das Leben und die Welt anschauen ist Vorraussetzung dafür, dass wir Gott erfahren." Der Gott, der mit den Menschen mitgehe, an ihrer Seite stehe, sei der Gott des Volkes Israel. Am Anfang der Kirche bauten die Menschen auf eben diesen Gott. "Wir jammern immer, es werden weniger in der Kirche. Aber am Anfang war es auch nur ein kleines Häuflein. Wenn die gezweifelt hätten, wie wir heute oft nach dem Motto: 'unsere personellen Ressourcen können wir vergessen, Geld haben wir auch keines', dann hätten sie sagen müssen das lohnt sich nicht, als Jesus den Auftrag gab, in die Welt zu ziehen und das Wort Gottes zu verkünden." So wie diese ersten Jünger und Jüngerinnen sich gewiss waren, dass Gott ihnen an der Seite stehe, so "Sollten auch wir auf die Kraft der Erfahrung des segnenden Gottes bauen", schloss der Weihbischof die Predigt. "Ich wünsche uns allen, dass wir unseren eigenen Weg gehen, unseren Weg ernst nehmen und auf unserem Weg Gott erfahren dürfen." Auf diese Worte der drei SprecherInnen entlud sich die gespannte Stille der ZuhörerInnen in spontanem Applaus und im Friedensgruß, den KLJB-Landesseelsorger Ralph Neuberth einleitete. Als Symbol dafür, dass der Weg in ein Land wo Milch und Honig fließen auch unser Weg ist, wurden große, gelbe und weiße Stofftücher ausgerollt und Bänder an die GottesdienstteilnehmerInnen verteilt. Nach zweieinhalb Stunden endete dieses "Fest des Glaubens an uns, andere und an Gott".

 

KLJB-Bundesvorsitzender Elmar Schäfer dankte allen HelferInnen, TeilnehmerInnen und Mitwirkenden am Bundestreffen und im Gottesdienst. "Im Zeichen der KLJB stehen Kreuz und Pflug. Der Pflug ist Zeichen dafür, dass wir anpacken und zupacken. Das Kreuz als Zeichen unseres Glaubens und unserer Hoffnung gibt unserem Handeln Tiefgang. Ein großes Holzkreuz hatte Bedeutung bei dem biblischen Feuerspektakel am Bundestreffen. Wir möchten Teisendorf dieses Kreuz gerne zum Dank überreichen." Das Kreuz wird im Nachgang zum Bundestreffen am Pfarrheim der Katholischen Kirchengemeinde aufgestellt und an die vier Tage "ZammaSummer - grenzenlos Land (er)leben"- KLJB-Bundestreffen 2002, mit 1.200 Jugendlichen aus aller Welt erinnern.

 

Weitere Informationen gibt es unter: www.kljb.org

Autor: Hermann Hinrichs

verantwortlich: Gabriele Kiefer, Pressereferentin